Tool of the Day: yEd

Seit einer gefühlten Ewigkeit suche ich einen schlanken Editor für ER-Diagramme – nicht mehr und nicht weniger. Ich möchte ER Diagramme einfach nur schreiben; als Gedankenstütze, als Beschreibung, als Ausschreibungs- Bestandteil. Was ich nicht will ist die Software schon entwickeln, ständig online sein, jede Menge Balast in aufgeblasenen Umgebungen mit mir herum schleppen.

Googelt man nach dem Thema gibt es zahllose “gute” Ratschläge:

  • z.B. Natürlich kann man ER Diagramme in Visio zeichnen. Man kann alles in Visio zeichnen. Aber so richtig hundertprozentig schick finde ich die Stencils hierzu nicht und um mir eigene Stencils zu entwickeln muss ich nicht häufig genug ER Diagramme zeichnen.
  • Man soll und kann DIA verwenden. Eine Art Open Source Visio Light … Grundsätzlich kann man auch damit alles zeichnen, bloß darf man hier dann auch auf Stencils verzichten.
  • Lucid Chart will einen dann gleich mit Bibliotheken versorgen und einen dafür in die Cloud saugen.
  • DB Designer 4 von Fabforce ist gar nicht mal schlecht, allerdings arbeitet dieser gleich auf der Datenbank und benötigt einen Connect in eine entsprechende Infrastruktur – vielleicht selbst nur ein Entwicklungssystem, das ebenfalls Ressourcen bindet.

Zahllose Werkzeuge, eins nach dem anderen und alle am Punkt vorbei. Die Anforderung tatsächlich korrekte und präzise ER Diagramme in einer Wartungs- freundlichen Art und Weise zu entwickeln und zu pflegen. Schlank soll es sein und lokal arbeiten. Ich will kein Abo, keine Template Cloud und ich will auch kein Megamonster von Software, das zwar alles kann aber in dem ich schon das Feuer neu erfinden muss.

In einer frühen Phase der Konzept- Arbeit, insbesondere so diese denn tatsächlich nur für Beschreibungen von Aufgaben oder zur Dokumentation von Gegebenheiten – Datenmodellierung dienen soll, geht das alles am konkreten Bedarf vorbei. So weit die klaren Anforderungen, so weit die Enttäuschung.

Dann suche ich heute noch einmal im Netz und finde yED. Endlich. Ein Graphen- Editor wie man sich diesen vorstellt. Und das beste daran: Freeware. yWorks, eine kleine Softwareschmiede aus Tübingen, lebt von Werkzeugen zur Unterstützung von Software Entwicklung – und gibt mit dem yED ihre Referenz. Möchte man die Konzepte direkt in die Zielplattform wie .Net, HTML oder mehr übertragen, gibt es kostenpflichtige Versionen die entsprechende Exporte der Graphen ermöglichen. Ich bin mir sicher, die Werkzeuge sind den Entwicklern die damit umgehen können und wollen, jeden Cent wert zumal schon in der freien Version die Elemente für Standard Graphen, UML, Flussdiagramme oder eben auch Entity Relationship Diagramme vorgegeben sind.

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Die Oberfläche des Werkzeugs ist dann einfach und intuitiv zu bedienen und folgt den jeweiligen Standards. Man kann Knoten oder Entities anlegen und mit Kanten oder Relationen verbinden. Über Attribute lassen sich den Objekten Eigenschaften mit geben, welche in den weiterführenden Produkten sicher direkt in die Zielplattformen exportiert werden können und die jeweilige Entwicklung beflügeln. Ist man in der Modellierung hinreichend präzise, sollte das später tatsächlich recht gut passen.

Für meinen Anwendungs- Fall ist das jedoch nachrangig, da ich tatsächlich ein einfaches Werkzeug zur Dokumentation gesucht habe. Hier beeindrucken tatsächlich die automatischen Layout Funktionen deutlich mehr. Der gesamte Graph wird danach neu gezeichnet, entsprechend den jeweils gewählten Optionen wie zum Beispiel “Hierachisch”, als “Baum”, “Orthogonal” oder “Circular”. Darüber hinaus kann das jeweilige Layout noch parametrisiert werden, was eine Anpassung zur besseren Lesbarkeit im jeweiligen Stil erlaubt.

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Alles in allem finde ich das Werkzeug grandios – bin nachhaltig beeindruckt. Die absolute Reduktion auf das Wesentliche in solchen frühen Phasen der Entwicklung eines Datenmodells.

Nach einigen Stunden Arbeit mit dem Werkzeug kann ich es nur empfehlen. Setzen: Eins!

kyp.F.

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