Business Social Media und Vertrieb

Unlängst habe ich mich auf Xing zu einem Post hinreißen lassen, in dem ich meinem Unmut über den Verfall der Plattform zu einer reinen Kaltaquise und Hiring Umgebung Luft gemacht habe.

Der wesentliche Punkt dabei ist, dass die Zahl der Anrufe und selbst das löschen der täglichen Mails den Punkt überschreitet, an dem ich den Zeitaufwand als “Head off” meinem Arbeitgeber gegenüber rechtfertigen kann. Dass ich in dem Fall auch noch Geld für ein Premium Abonnement aufwende um mir mein Leben anstrengender zu gestalten ist der blanke Hohn (und deshalb habe ich letzeres auch gekündigt).

Stein des Anstoßes ist, dass ich wirklich bergeweise Gespräche aufgenötigt kriege oder auch ungefragt Termin Blocker für Telkos erhalte – die nicht im geringsten etwas damit zu tun haben, was meiner Rolle oder dem Unternehmensprofil meines Arbeitgebers entspricht. “Wir möchten uns vernetzen” … “Wir wollen einmal besprechen ob es Anknüpfungspunkte gibt” sind solche Phrasen. Ein Jobangebot wurde Continue reading

GamerGate Reloaded

Jetzt will der Internet Ausdrucker aus dem Innenministerium böswillig absichtlich falsch verstanden worden sein, nachdem er gefordert hatte “die Gamer-Szene stärker in den Blick <zu> nehmen.” … was daran missverständlich sein soll, erschliesst sich mir nicht.

Im Gegenteil. Das ist unmissverständlich. In einem Umfeld, in dem auch sonst an unmissverständlichen Äußerungen nicht gespaart wird. Einzig und allein die rechtsextremen Tendenzen die sich durch die Bank zeigen (NSU, dessen Ermittlungen, Verfassungsschutz, KSK, Bundeswehr, AfD und ihre Ableger, …) werden selten bis nie so unmissverständlich adressiert, insbesondere sobald sie eine der Regierung im Allgemeinen und dem Innenministerium im Speziellen zuzuordnende Stelle betreffen.

In einem Umfeld in dem sich immer wieder und verstärkt die Anmerkung aufdrängt “auf dem rechten Auge blind zu sein” darf jede Anmerkung auf geielte und umfängliche Beobachtung und Observierung einer gänzlich Continue reading

MTU caveats

Bei nicht so richtig funktionierenden WAN Verbindungen kann man sich als Administrator gerne mal einen “Wolf” suchen. Ein Thema das hier immer wieder für Freude sorgt ist dabei dann, die MTU– Größe. Die Maximum Transmission Unit besagt nichts anderes, als die Größe der “Payload” in einem “Frame” des Layer 2 Übertraguns- Protokolls.

Typische Internetkommunikation – Layer 3 Kommunikation wird vom Konsumenten – dem PC – per Layer 2 an einen Router geschickt und dieser übersetzt dies dann in Layer 3. Je nach dem welchen Weg dieses Päckchen nimmt kommen jetzt weitere Informationen hinzu, die insbesondere auf IPSec verschlüsselten Verbindungen einen Teil der Payload benötigen um selbst funktionieren zu können. Daraus ergibt sich ein Verschnitt, bei dem mehr Bytes übertragen werden sollen, als in das Datenpaket hinein passen. Passt dies nicht zusammen, werden Korrekturprotokolle ausgelöst und alle möglichen Effekte summieren sich.

Wie so oft bei langen Ketten, bestimmt dann, das schwächste Glied das Tempo. Um das heraus zu finden bedient man sich am besten eines geeigneten Tools wie z.B. mturoute.

mturoute

Dieses liefert sehr kurzfristig den effektiven Payload – im gegebenen Beispiel 1472 Byte, statt der 1500 Bytes im Standard.  Continue reading

Gebührenfinanziert

Seit Wochen denke ich auf dem Thema Gebührenfinanzierung herum und irgendwie erscheint mir das immer mehr kaputt. Ausgehend von diversen inhaltlichen Diskussionen in den Medien egal ob eine Frau Wagenknecht journalistisch auf niveaulosestem Level bedrängt wird, Fußball- Millionen versenkt werden oder sich die Frage nach dem Grundgesetzlichen Bildungsauftrag in Wetten- dass stellt kommt mir das System der öffentlich Rechtlichen immer kaputter vor.

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Zankapfel Windenergie

Unlängst habe ich hier in der Nähe folgende Highlight aufgeschnappt: “Mich kotzt es an wenn, ich Nachts aufs Klo gehe, aus dem Fenster schaue und überall blinkt es rot.”

Aha – Die Energiewende darf nicht mal blinken. Ich persönlich finde das blinken schön – fehlt noch eine App mit der man Lauftexte auf die Windräder schicken kann 😉 Spaß bei Seite: Ich sehe das viel lieber als die Dampfsäule eines AKW Kühlturms oder das Rad eines Schaufelbaggers, der in drei Jahren dann mein Dorf weg baggert. Ich weiß nicht mehr ob mir was derartiges raus gerutscht ist, oder ob ich so perplex war, dass ich einfach mal meine Klappe gehalten habe.

Zweifellos gibt das Statement aber die Großwetterlage hier in der Region wieder. Die Stimmung kippt. Es gibt Fernsehreportagen die dokumentieren wie schlimm die “Verspargelung” des Hunsrück ist. Gruppen werden in Busladungen hier her gefahren – je nach Organisator – um zu demonstrieren wie furchtbar Windenergie on-shore ist oder wie toll das für die Gemeinden ist.

In Sozialen Netzwerken und der lokalen Presse wird gegen die Geld- geilen Lokalpolitiker gehetzt, als wären die Ausbaupläne nicht lange bekannt.  Die genehmigten 400 Windräder …

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Urheberrechtsblüten

Irische Zeitungsverleger wollen nun Gebühren für “deep Links” Also Links direkt auf einen Artikel ihres Publikats, wie das Dubliner Anwaltsbüro McGarr im Interesse eines gemmeinnützigen Clienten reklamierte.

Nicht dass die Herrschaften durch vernünftigen Webseitenbau und klassische Internetmöglichkeiten ihre Deckungsbeiträge erwirtschaften wollen und sollen, nein es soll auch noch jeder der ihnen dabei hilft zur Kasse gebeten werden. Ist den Verlegern klar, dass sie damit die Möglichkeiten eines Hypertextbasierten Weltumspannenden Mediums ad absurdum führen, da genau diese Links bei jedem nicht kommerziellen Publisher ausbleiben werden ?

Wahlweise ist das ein direkter Angriff auf die Pressefreiheit, schlimmer noch, die Demokratie, denn denkt man diesen Ansatz konksequenter Weise zu Ende ist ja nicht derjenige der eine Neuigkeit niederschreibt der Urheber der Neuigkeit sondern die Neuigkeit selbst … Also werden Urheberrechtsgebühren für meine Pressemitteilung, meinen Verkehrsunfall,mein Gerichtsverfahren … was auch immer ich im realen Leben anstellen mag fällig, von jenen die darüber im Interesse der Demokratie und Pressefreiheit berichten wollen. Pressefreiheit ist ungleich Gebührenfreiheit.

Ob die im Straucheln befindlichen klassischen Medien sich mit solchen Denkweisen einen Gefallen tun oder sich nicht auch noch ihrer Demokratischen Aufgabe entmannen, sei einstweilen dahin gestellt.

k.y.p. F.

Knight Kapital: Die Geister die ich rief !

“Die Zukunft der Wall-Street-Firma Knight Capital, die nach einem Riesenverlust von 440 Millionen Dollar ums Überleben kämpft, bleibt weiter unklar.” steht im Heise News Ticker.

Zweifellos ist es dramatisch wenn ein Unternehmen , selbst wenn es aus der viel gescholtenen Finanzbranche stammt, mit seinem Ableben ringt. Meistens ist es ja wirklich schlimm für eine Menge Menschen die dort beschäftigt sind oder deren Vermögen dort verwaltet wird.

Andererseits hatten wir doch unlängst erst eine Finanzkriese, dann eine Eurokriese … usw.

Wie kann es sein, dass man sein Wohl und Wehe mit der gesammelten Macht des eigenen und schlimmer noch des treuhänderisch verwalteten Kapitals in die Hände eines Programmes legt? Eines Programmes das augenscheinlich nicht hinreichend getestet wurde und das sofort im Wirkbetrieb Bugs offenbart die innerhalb Minuten dreistellige Millionenverluste anhäufen.

Jeder Mensch der mit Software zu tun hat weiss um deren grundsätzlichen Fehler. IMHO gibt es nach wie vor nur wenige Zeilen Code im Echtzeitsoftwarebereich, die von ihren Herstellern mit der Garantie auf Fehlerfreiheit vertrieben werden. Alle anderen Wertungen diesbezüglich entstehen empirisch durch Tests. Die Fehler könnte man mittelfristig im Schattenbetrieb eines solchen Werkzeugs möglicherweise stark reduzieren, wie der unmittelbare Alleingang der Software nahe legt.

Andererseits gab es schon diverse beinahe- Crashs die mehr als nur ein Unternehmen betrafen. Was muss eigentlich noch passieren, dass die Herren dieser Tradingcomputer realisieren, dass sie an der Zündung einer Bombe rumpfuschen? Mit Vernunft kann das wenig zu tun haben und der Logik dass “Wenn wir nicht mit machen werden alle anderen uns abhängen” kann ich in diesem Zusammenhang nicht folgen. Was ist denn wenn ein solches Werkzeug irgendwann mal “works as designed” und nur der gefeuerte Entwickler ein paar unfeine Überraschungen zurück gelassen hat?

Alles und jeder wird reguliert in diesem Land, nur nicht das Kapitalmarktäquivalent zur Wasserstoffbombe. Nicht dass ich begeistert bin von einer Transaktionssteuer, aber auf die regulierende Wirkung des Marktes habe ich an diesem Punkt kein Vertrauen mehr. Offensichtlich werden in den einschlägigen Haifischbecken die Grundsätze robuster Softwaretechnik der Gier geopfert. Nicht dass dies das erste Gut wäre, das hier geopfert wird. Allerdings ist es das Erste, das auf Grund seiner umfassenden Zugriffe und Arbeitsgeschwindigkeit in wenigen Minuten selbst die größten Finanzinstitute atomisieren kann. Das konnten die einschlägig bekannt gewordenen Trader nicht!

Ich frage mich wirklich was noch passieren muss um hier ein Umdenken herbei zu führen.

[Update] Nach letzten Meldungen kommen die Herrschaften mit heiler Haut davon, aber zu welchem Preis? Sie sind vorraussichtlich nicht mehr Herr im eigenen Haus. Irgendwie spannend finde ich auch die Haltung der SEC, die klare Kante zeigt und sagt “wenn ihr es euch eingebrockt habt, müsst ihr es auch auslöffeln.” Nicht dass dies auch mit dem Feuer gespielt sein mag, aber die Einforderung von Verantwortungsgefühl finde ich wegweisend [/Update]