(Tor)Tourtipp: Murscher Eselsche

Heute war wieder Wandern angesagt. Aus gegebenem Anlass bereiten wir uns etwas auf den Urlaub vor. Das Murscher Eselsche kam mit seinen 10,8 Kilometern und 388 Metern Ab- bzw. Aufstieg da gerade recht.

Zu Denken hätte einem geben können, dass das Thermometer schon morgens um 9 Hunsrück- unübliche 29,5 Grad auf der Uhr hatte aber dazu später mehr. Wir fuhren also nach Morshausen um gemütlich über die Hunsrückhöhen Richtung Mosel schauend den Abstieg an zu gehen. Über den alten Grubenpfad an der Grube Theresia vorbei, ins Baybachtal. Dort liegt beim Hotel Forellenzucht ein weiterer möglicher Einstieg, der sich aus konditionellen Gründen gegebenenfalls anbietet. Nach knapp 4,5 Kilometern bietet sich hier auch die Gelegenheit zur Einkehr, kurz vor der Halbzeit.

Weiter geht es das Baybachtal hinauf, vorbei am alten Zechenhaus und der sehenswerten Franzenmühle bis zum “Pferdskimbel”. Unterwegs gibt es ein paar mal Gelegenheit auch direkt am Bachlauf zu rasten und seltene Libellen zu beobachten, von Jungfröschen und Eidechsen ganz abgesehen.

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Ein Highlight: Calopteryx Virgo.

 

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Tourtipp: Hiking Ehrbachklamm

Letztes Wochenende sind wir, in diesem Fall mit Verwandschaft, wieder durch die Ehrbachklamm gewandert. Eine Klamm ist ja bekanntermaßen eine besonders enge Schlucht und gemeinhin wird so etwas im eher heimeligen Hunsrück eher nicht vermutet, dabei gibt es gerade in den steilen Tälern hin zur Mosel doch einige sehr markante Stücke.

Die Ehrbachklamm ist vielleicht die überregional bekannteste Hunsrück-Klamm und in Teilen eben auch recht spektakulär. Spektakulär genug um bei der aktuellen Wetterlage hinsichtlich Wasserstand und auch der Begehbarkeit des Schiefers gerne einmal unterschätzt zu werden, wie so mancher Wanderer der uns begegnete dokumentiert. Enge Schlucht ist eben auch schattig und damit schnell mal naß.

Eine ebenfalls recht unnachgiebige Eigenart von engen Schluchten ist, dass man nicht beliebig hinein oder wieder hinaus kommt. Und auch im Falle der Ehrbachklamm stellt sich damit tatsächlich die Frage nach der Logistik, wenn man nicht wirklich größere Bereiche zweimal laufen möchte, oder im Einstieg oder Ausstieg unnötig langweilige Streckenabschnitte in Kauf nehmen will.

Wehr Ehrbachklamm

Meiner Meinung nach gibt es hier zwei empfehlenswerte Varianten, wenn man den spannenden Teil der Klamm, zwischen Daubesberger Mühle und Eckmühle in vollen Zügen geniessen will.

Die erste Variante ist einfach in Emmelshausen per Wanderweg einsteigen und immer Richtung Brodenbach folgen. Angesagt sind ca. 16.4 Kilometer durch das Bachtal, größtenteils im lauschigen Schatten. Zum Parken bietet sich der Platz hinter dem Kulturzentrum ZAP an. Hier kann man zum einen in der Touristinformation fragen ob die Klamm offen ist. Das ist nicht Gott-gegeben, da zum Beispiel 2009 nach schweren Windbrüchen die Aufräumarbeiten mehrere Monate gedauert haben. Zum anderen hält dort am Park der Wanderbus, der einen nach durchwanderter Klamm wieder zurück bringt. Will man nicht gegen die Uhr wandern, empfiehl sich das Parken in Brodenbach, die Fahrt morgens zum Ausgangspunkt und das gemütliche Wandern auf das Auto zu.

 

Der Weg bis zum spektakulären Abschnitt sind ca. 8 km, die ich aber als sehr erholsam und ebenfalls Landschaftlich sehr reizvoll empfunden habe. Im “soannenden Teil” erwarten einen eine Menge in den Schiefer gehauene Stufen, zuweilen Stege und Drahtseile oder beim aktuellen Wasserstand nur Fußbreite Pfade bevor man im Wasser steht. Trittfestes Schuwerk und Trittsicherheit verstehen sich von selbst.

Hat man die Klamm durchschritten ist das Auswandern Richtung Brodenbach eine etwas zähe Angelegenheit, da man ca. 4 Kilometer mehr oder weniger mit der Landstraße wandert und durch Wohngebiete läuft. Die Alternative ist hier noch einmal der Anstieg zur Ehrenburg, der je nach Kondition durchaus noch einmal an den Reserven nagt, aber auch mit einer schönen Besichtigung belohnen kann.

Die aktuell wirklich attraktive Alternative ist die recht neu ausgewiesene Traumschleife Ehrbachklamm. Derzeit greifen diese Rundwanderwege in unserer Gegend etwas um sich, aber sie eliminieren natürlich die Logistik Frage und die Zertifizierung gibt zuverlässig Anhaltspunkte wie anspruchsvoll der Weg tatsächlich ist.

Grundsätzlich finde ich diese Schleife recht gelungen da Ein- und Ausstieg wirklich schön geführt sind und mit dem Steig durch den Burggraben von Schloß Schöneck ein weiteres Highlight am Start ist. Ausserdem hat man die Möglichkeit, falls man sich mit 15.5 Kilometern und 1000  Höhenmetern doch recht viel vor genommen hat, zwischen Oppenhausen und Hübingen recht effektiv ab zu kürzen und die Hälfte der Strecke (und Höhe) aus der Tour zu nehmen. Um diese Option elegant offen zu halten sollte man den Parkplatz auf der Schanz in Windhausen nehmen und von oben nach unten durch die Klamm wandern. Geht man vom Wanderparkplatz in Oppenhausen aus und nimmt den Weg “von oben nach unten” hat man diese Möglichkeit nicht.

Viel Spaß