In mir wuchs unlängst der dringende Wunsch, noch einmal Starship Troopers an zu sehen. Vermutlich eine Nachwehe der Lektüre von Enders Game und wie ich in der Buchbesprechung schon andeutete, gibt es hier einige Parallelen.
Timewarp zurück nach 1997:
Zunächst war “einfach mal wieder anschauen” nicht so einfach. Meine Version des Streifens war nicht mehr auffindbar, vielleicht war diese sogar noch auf VHS und ist bei einem der letzten Umzüge entsorgt worden. Die Wiederbeschaffung stellte sich auch als ziemlich unhandlich heraus, da der Streifen offenbar nicht mehr aufgelegt wird. Diesen zwischen all den Manga- und sonstigen Abklätschen heraus zu finden, war nicht eben einfach – zumindest die abschließende Einsicht hierzu. Andererseits kommt mir nichts anderes als Paul Verhoevens Original in den Player. Jedenfalls nicht jetzt. …
Ja richtig: gelesen. Mich hat irgendwie das Spektakel um den Film stutzig gemacht und wie das bei mir gerne so ist, habe ich dann mal nachgegoogelt wo das eigentlich her kommt.
Peinlicherweise ist Orson Scott Card bisher nicht auf meinem Autoren- Radar aufgetaucht. Dabei schafft er es mit Enders Game in die Top 100 der Modern Library und hat den Hugo und den Nebula Award mit eben diesem Roman erhalten. Das adelt ihn zu mehr als einem Science Fiction Klassiker. Auch wenn im deutschen Literatur- Betrieb Science- Fiction nicht wirklich vorkommt, im angloamerikanischen Raum ist das mitnichten so und so gibt dort einige beachtliche Klassiker, von welchen mir dieser bisher entging.
Wo ich mich doch für einen profunden Kenner der Science- Fcition Literatur halte, habe ich kurzerhand die original- Ausgabe bestellt und in für mich spektakulär kurzer Zeit durchgelesen; Ein erstaunliches Buch:
Als ich Minority Report gesehen habe hat mich doch einiges Fasziniert. Eines der absoluten Highlights war das futuristische User Interface mit dem der geneigte Agent seinen Recherchen nach geht. Es hat eine Weile gedauert bis ich gemerkt habe, dass es sich hierbei nicht um Science Fiction handelt.
Genug Ressourcen vorausgesetzt, wie sie Geheimdienste oder Ölmultis haben, kann man dieses Gadget kaufen. Es heißt G-Speak und wird von Oblong Industries feil geboten. Dabei ist es mit Visualisierungs-Technik und Imersion nicht getan. Logischerweise braucht man Anwendungen, welche von dieser Art Bedienung profitieren und die Rechenpower, sowie Datenbestände, welche den Gebrauch mit Leben füllen. Auch das schränkt die Zahl der potentiellen User nach wie vor ein.
In einer Zeit in der die immersiven Telepräsenz Lösungen von CISCO oder HP Halo oft noch immer recht ungläubiges Staunen hervorrufen, mag ich nicht einmal abschätzen wie weit der Vorsprung von Oblong hier ist. Beide habe ich schon benutzen dürfen und dabei geht es ja im Wesentlichen um Videostreaming. Auch habe ich schon 2001 meine ersten Erfahrungen mit den HP Visualisierungs-Lösungen in Zusammenarbeit mit Panoramtech – klassische sphärische 3D Projektion und Datenhandschuh, ausprobieren dürfen. Der Hardware-Aufwand war immens und zumindest Panoramtech war seiner Zeit so weit voraus, dass sie es ökonomisch nicht überlebt haben. In der Realen Anwendung ist Rückprojektion dann doch erheblich günstiger, wenn auch bei weitem der Immersionseindruck fehlt.
Was mich aber jetzt wirklich erheblich ins Wanken gebracht hat ist, was Microsoft mit der XBox und Kinect anstellt. Das verheiratet mit Smartglass auf einem iPad ist dann doch die Frechheit. Da ich die XBox an einem Beamer betreibe ist der Einduck bei hinreichender Leinwandgröße schon immens. Ein etwas leistungsfähigerer Photonenbeschleuniger mit ausgeprägteren Fähigkeiten zum Trapezausgleich und eine entsprechend hohe Deckenmontage lassen hier noch Raum zur Optimierung, nevertheless bin ich nach ein bisschen Rumexperimentieren schon “deeply impressed”.
Wird das die Immersion des kleinen Mannes?
Ein bisschen weiter gesurft findet man schon einige Leute die reichlich Schabernack mit dem Kinect Sensor treiben und auf diversen Plattformen Codefragmente zur Verfügung stellen, welche die trickreiche Technologie von Microsoft hier anderweitigem Nutzen zuführen sollen. Microsoft selbst scheint mit seinem Software Development Kit hier Vortrieb leisten zu wollen.
Die Technik ist so genial wie simpel. Die Überlagerung eines Infrarot und eines optischen Bildes, kombiniert mit einem definierten Infrarot Punkteraster das der Kinect Sensor in den Raum sendet liefert eine recht gut analysierbare Silhouette die zur Gestensteuerung heran gezogen werden kann.
“Anyway, I’m deeply impressed” und habe mal wieder richtig Lust doch auch ein bisschen zu hacken. Das ist tatsächlich einmal Innovation aus dem Haus Microsoft – wenn nicht die eigentliche Erfindung – so doch das Downsizing wirklich hochwertige Technologie Haushalts-kompatibel zu machen. Die Ideen von Oblong dürften was die Gesten-Erkennung angeht nicht grundsätzlich abweichen.
kyp. F.
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