Jetzt sitze ich hier – noch immer geschockt von der Nachricht, dass Stefanie Tücking von uns gegangen ist. Nachdem ich auf der Kondolenzseite des SWR schon ein paar Worte niedergeschrieben habe, möchte ich hier noch Einige hinzu fügen.

Im Gegensatz zu allen anderen Personen des öffentlichen Lebens – etwas das Steffi nie sein wollte – ist gerade sie es, die mir besonders nahe stand und deren unvermittelter Tot mir so unglaublich nahe geht. Sie ist die Stimme meiner Generation, jedenfalls “hier” im Südwesten. Sie war immer dabei.

Steffi, du hast mir – ahnungslosem Landei – in Formel Eins Rockmusik bei gebracht. Ab da warst du nicht mehr weg zu denken. Du bist mit mir aufgestanden. Du bist mit mir ins Bett gegangen. Du warst mit mir in der Schule – und wehe im MSS- Raum wollte wer das Radio auf einen anderen Sender stellen. Du hast mit mir Abi gemacht. Du warst mit in der Uni. Du warst zahllose Kilometer mit mir auf der Autobahn unterwegs. Du hast mit mir die ungeplanten Nachtschichten durch gehalten. Du warst mit mir bei der Arbeit. Du warst mit im Verein. Du warst mit mir bei den Open Airs. Du warst mein bisheriges Leben eigentlich immer dabei. Du warst Familie. Du bist mit mir groß geworden, und erwachsen.

Wie sehr du Teil meines täglichen Leben warst, spüre ich erst jetzt, nachdem du nicht mehr da sein sollst. Das ist so unfassbar und undenkbar, dass mir die Worte fehlen. Ich bin in Gedanken bei deiner Familie und dir.

Vermutlich geht es mir wie zigtausenden SWR3 Höhrern, die deine Stimme sofort aus tausenden heraus höhren würden. Nachts um drei. Aus dem Bett gescheucht. Du warst eine Konstante im Leben so vieler Menschen. Ein Anker. Ein Ruhepol. Diejenige die wusste was Masse ist, auf jeden Fall wenn’s um Musik ging. Die Coole und Abgebrühte und diejenige zu der alle immer nur auf geschaut haben.

Sicher hast du deine Distanz gewahrt. Deswegen warst du mir – und all den anderen – trotdem immer nah. Wir lieben, was wir immer wieder sehen und hören. Und dich haben wir unglaublich oft gehört und auch so manches mal gesehen.

Andere kamen und gingen im SWR3. Du warst immer da.

Bis jetzt.

Du wirst mir fehlen.

Kyp.F.