Bischofswürden, Geld und das Recht der Anderen

Jetzt bin ich mal wieder Wutbürger – egal wie, selbst ausgetreten finanziert den Verein ja jeder von uns in einem nicht unerheblichen Maße über seine Steuergelder und damit ist nicht die Kirchensteuer gemeint sondern unsere regulären Haushalte; ja genau, 442 Millionen Euro alleine 2009. Ja! Auch die die keine Kirchensteuer bezahlen werden auf Grund Jahrhunderte alter Verträge zur Kasse gebeten.

Nicht dass der Herr Bischof von Limburg – also derjenige zum heutigen Stichtag am 11.10.2013 – grundsätzlich ein ehrwürdiges Amt inne hat, in dem er seine jahrhundertealten Privilegien erst mal genießt, wie so mancher Kollege.

Aber 31 Millionen Euro aus dem Bischöflichen Stuhl für seine Bleibe, mit dem Budget könnte ich mich wohl auch nett einrichten. Alleine dass dieses Vermögen nicht ganz so alt ist wie die Kirchenschätze – man mag sich fragen woher diese Vermehrung kommt.

Aber reden wir nicht über den schnöden Mammon, sei es dem Bischof einstweilen sogar gegönnt.

Viel spannender ist, das dubiose Rechtsverständnis das hier gelebt wird. Dass “de Jure” die Kirche nicht so ganz interessiert, sieht man ja allenthalben bei verschiedensten Themen beim Rückzug auf das Kirchenrecht. Die Einleitung von Ermittlungsverfahren hilft hier vielleicht am ehesten, die Einsicht zu wecken, dass kirchliche Würdenträger nicht über die rechtsstaatliche Gesetzgebung erhaben sind. So ein paar Wochen Knast mögen da Wunder bewirken – wobei sich das Thema am Ende wieder mit Geld regeln lassen wird, wie ich befürchte.

Mir persönlich geht jedoch an der Stelle “das Messer im Sack auf”, wo ich als Mensch der eine “geschieden gewordene” Frau ehelicht als Todsünder und Ehebrecher gebrandmarkt werde und die Sakramente vorenthalten kriege. Nunja, ich hatte nicht so nahe an der Kirche gebaut. Aber dass ein hoher kirchlicher Würdenträger hier ein falsches Zeugnis wieder seinen Nächsten redet, das empfinde ich als den blanken Hohn. Das steht nicht mal nur im dicken Buch sondern gleich an achter Stelle auf den Steintafeln und ich dachte wenigstens die hätten für die Herren des gehobenen kirchlichen Dienstes irgendeinen Wert.

Scheinbar nicht. Wo dann jedoch die Rechtfertigung einer Organisation her kommen soll, deren ausschließliche Daseinsberechtigung in der Vermittlung von Werten auf diesen Steintafeln liegen soll, das erschließt sich mir nicht.

Dass die anderen Würdenträger gemäß den nicht so sehr Augen- aushackenden Krähen hier erst einmal Meisterleistungen an Diplomatie vollbringen, das bestärkt mich durchaus in der Frage, ob es denn tatsächlich so ernst gemeint ist mit den Regeln der römisch katholischen Kirche.

kyp. F.

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