“The Beast” reloaded – refurbished Hewlett-Packard Z800

Diejenigen die mich und meinen Vorlieben besser kennen, wissen um meinen Hang zu professionellen Workstations. Diese sind irgendwie doch ganz anders als jeder noch so gepimpte Gaming PC.

Da man diese normalerweise nicht – jedenfalls zu Haushalts- kompatiblen Budgets – im Laden käuflich erstehen mag, bieten sich einschlägige Leasing- Rückläufer an und so kam ich zu meinem aktuellen Pferdchen, eine Z800 aus dem Hause meines Lieblings System- Lieferanten Hewlett-Packard. Und zu einigen Schmankerln für den Einbau:

Gerätemanager

Eine weitere Vorliebe ist es, diese Systeme auf rekordverdächtige Benchmark-Werte hin auszubalancieren. Da heute zwar meistens die CPUs recht flott unterwegs sind, diese aber regelmäßig auf den Hauptspeicher warten – busy wait – bietet es sich an, die Schraube erst einmal am Memory an zu setzen. Hier spielen die High End Workstations ihre Stärke aus, da diese meistens auf Server Chipsätzen basieren und zwei Sockel mit sich bringen. Im konkreten Fall, war nur ein Sockel mit einem Xeon X5660 bestückt – der immerhin 2.8 GHz sowie 6 Cores mit sich bringt und Hyperthreading beherrscht. Es ließ sich aber für faires Geld noch eine zweite Codepumpe beschaffen, so dass die volle Bandbreite für Hauptspeicher IO genutzt werden kann.

Performance Manager CPU

Der Xeon unterstützt DDR3 – gut nicht der letzte Schrei – mit 1333 MHz. Bei Hinreichend vielen Kanälen kommt man damit auf 68 GB/s über beide CPUs. Dazu ist es zwingend notwendig zum einen alle Memory Kanäle zu besetzen und zum anderen auch maximal zwei Module pro Kanal zu stecken – am Besten absolut symmetrisch. Um dem Anwender gar nicht die Möglichkeit ein zu räumen, die Speicher Bandbreite runter zu takten hat HP auch nicht mehr als die optimalen zwölf Memory- Slots vorgesehen. Mit den 8GB ECC Modulen die ich noch in der Grabbelkiste hatte, komme ich so auf geschmeidige 96GB Hauptspeicher- Ausstattung. Das erlaubt dann auch Massenspeicherzugriffe ordentlich zu cachen.

Performance Manager Memory

Ein Warten auf Massenspeicher ist natürlich auch eher hinderlich für die Gesamtperformance. Dafür bringt der Hobel einen SAS RAID Controller mit, der großzügige acht SAS Steckplätze, bzw. sechs SATA Steckplätze mit sich bringt. Als Bootmedium wurde hier eine SAMSUNG EVO PRO 850 mit 512GB gewählt, die tatsächlich nur das System und wesentliche Anwendungen halten soll. Als Massenspeicher Schmankerl aus der Grabbelkiste gab es noch ein 320GB MLC ioDrive for ProLiant Servers aus dem Hause HP. Bisher war es ein recht harsches Unterfangen die Komponente in Betrieb zu kriegen, da Fusion IO Treiber gerne nur gegen Wartungsvertrag heraus gegeben hat. Ja genau, man kauft für hohe vier bis fünfstellige Beträge einen sogenannten IO Accelerator und will man nach einem Jahr ein Update vom Windows machen, darf man erst noch einmal Geld an den Hwardware Lieferanten überweisen. Netterweise gab es für das Businessmodell die Quittung und Sandisk hat den Flash Hersteller günstig übernommen. Diese haben scheinbar so viele Kunden, dass man da nicht mehr jedem Treiber einzeln hinterher schauen möchte und nach einer Einschlägigen Registrierung gibt es hier auch entsprechende Software.

Der Update der Grafikkarte steht jetzt noch aus, aber einige Dinge die zuvor im Bereich des unmöglichen lagen, rennen jetzt “wie’s Lottchen” – wie man so schön sagt. Der Blender BMW Benchmark liegt in Version 2.7 bei 2.23 Minuten, ein zuvor völlig utopischer Wert. Star Citizen ist trotz der betagten GTX 660 flüssig unterwegs. Selbst im VM Player kann ich kurzfristig eine Umfangreiche Umgebung mit AD-, File-, Datenbank- und diversen Management Servern simulieren ohne dass es nennenswert zu Rucklern kommt. Zum Geburtstag wünsche ich mir dann ein Grafikupdate und dann habe ich aller Voraussicht nach einen Moment Ruhe.

Last but not least steht auch schon eine Intel X520 10G Dual Port Ethernet Karte im Gerätemanager. Ein günstiger 10G Switch fehlt mir noch. Derzeit kann ich nur die zwei auch mit 10G ausgestatteten ESX Testsysteme Punkt zu Punkt verbinden. Aber auch das ist ein echter “Hingucker”.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden und ich habe aktuell nicht einmal 50% des Budgets, das man für einen handelsüblichen Gaming- PC anfassen muss, aufgebracht.

Kyp.F.

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