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Eine der doch touristisch erschlosseneren Attraktionen im Hinterland Kentuckys ist der Natural Bridge State Park. Der Sessellift schleppt nahezu jeden auf die Bridge hoch und die dazugehörige Hemlock Lodge erlaubt komfortables absteigen.
Gott sei dank gibt es auch hier einige wunderschöne Hiking Trails, die recht schnell formen an nehmen, dass man hier nicht mehr erwarten braucht, tot getrampelt zu werden. Im Gegenteil. Auf drei einhalb Stunden des Hood’s Branch Trails sind mir gerade einmal zwei Menschen begegnet, bevor ich in den Touristischen Trubel eingetreten bin. Nicht dass der Trail die Zeit unbedingt benötigt hätte, aber ich bin tatsächlich extrem beeindruckt von der Natur, auch gerade im Upper Hood’s Branch Loop so dass ich hier viel Zeit mit Fotografieren und auch zwei ausgedehnten Rasten verbracht habe.
Der Trail selbst zirkelt sich auf einer etwas mehr als drei Meilen Runde die etwa zweihundert Höhenmeter hinauf auf das Sandstein Plateau, auf dem sich auch die Natural Bridge befindet. Die Steigung ist moderat und hat so gar nichts mit den, von den Parkmöglichkeiten aus doch sehr direkten Wegen hoch zur Natural Bridge und ihren Aussichtspunkten zu tun. In dieser Runde habe ich für den Abstieg den recht direkten Weg zur Skylift Talstation gewählt, bei einem vorangegangenen Besuch schon einmal den Trail entlang des Balanced Rock und beide sind eigentlich eine Stunde Treppen steigen. Viele Besucher, die nicht den Lift nehmen, quälen sich hier mehr oder weniger die 600 oder 800 Stufen hinauf und diese machen schon beim Abstieg nicht ganz so viel Freude.
In der Rückschau würde ich hier eigentlich auch den Hood’s Branch für den Abstieg empfehlen oder sogar, wenn es die Zeit erlaubt, über die ganz große Runde des Sand Gap.
Hood’s Branch startet an der Skylift Tal Station und gewinnt erst einmal recht steil und auch mit einigen Stufen an Höhe. Nach diesem knackigen Einstieg entspannt sich die Situation an der Gabelung zwischen Hood’s Branch und Sand Gap sehr zügig. Einigermaßen langsam und ohne all zu viele Höhenverluste schmiegt sich der Wanderweg an die der Natural Bridge gegenüberliegende Berg- Seite und führt durch lichte Eichen und Buchen Wälder.
Hat man genügend Höhe gewonnen um von den Karst Böden in die Nähe der Kentucky adeckenden Sandsteinplatte zu kommen findet man zunehmend Kiefern und bis zu zehn Meter hohe Rhododdendron Büsche und dichtes Gestrüpp. Der Trail führt dabei teilweise regelrecht durch grüne Tunnel und ist teils dicht eingewachsen. Die Trail Wardens geben sich zwar augenscheinlich große Mühe den Weg immer wieder frei zu schneiden, aber schon die ersten Herbst- Stürme haben schon wieder den ein oder anderen Baum auf den Weg gedrückt.
Nach etwas mehr als zwei Kilometern hat man den Scheitelpunkt des Tales erreicht, an dem man auf die Seite der Natural Bridge wechselt. Hier kann man noch weiter in den Talkessel einsteigen, der an seinem hinteren Ende in zwei spektakulären Sandsetein- Überhängen endet, von welchen sich, läuft man rechter Hand weiter, der erste auch sehr schön zur Rast eignet. Der ganze Hood’s Branch Upper Loop ist wenig mehr als ein Kilometer lang aber mit seinen Felsformationen und sehr dichtem Rhododendron definitiv eine Perle unter den Wanderwegen dieser Saison.
Ist man nach dem Lollipopp zurück auf dem eigentlichen Trail schwingt sich dieser recht schnell auf die Höhe des Sandstein- Abbruches auf und folgt hier entlang der unteren Gelände- Kannte den immer wieder imposanten Klippen. Linker Hand geht es teils steil Berg ab und man muss sich auch unter den ein oder anderen Überhang quetschen, an dem ein aufrechtes durchlaufen nicht mehr möglich ist. Danach geht es im dichten Wald weiter. Die hier folgenden Wegstrecken gewinnen immer wieder etwas Höhe und geben sie auch wieder ab um dem Geländeprofil zu folgen. Den Sprung zur Natural Bridge bilden dann zwei kurze, recht nah aufeinander folgende steile Aufstiege, die schon ein bisschen an Klettern erinnern. Direkt unter der Bridge, trifft der Weg auf die Touristisch orientierten Wanderwege und man kommt über eine Naturtreppe hinter einer massiven Sandsteinplatte hinauf auf die Hochebene und darf gerne die verschiedenen Aussichtspunkte ab arbeiten.
Das würde ich dann tatsächlich auch auf jeden Fall empfehlen, selbst wenn der Trubel mit den vielen Touristen dem zuvor doch nahezu von Einsamkeit geprägten Naturerlebnis in krassem Kontrast gegenüber tritt. Die Aussichten, von der Bridge und auch von den gegenüberliegenden Aussichtspunkten, ist auf jeden Fall den Abstecher wert.
Kyp.F.