Tourtipp: La Baume de Ronze

Eine der spektakuläreren Wanderungen dieses Jahr führte uns durch die Wälder rund um den Aven d’Ornac, den wir schon letztes Jahr besuchten.

In einem der weniger bekannten Wanderführer findet man dann, den Hinweis auf La Baume de Ronze und auch die Höhlenführer bieten Touren vom Aven aus an. Alles in allem aber scheint Baume de Ronze ein gut gehütetes Geheimnis der Franzosen zu sein.

La Beaume de Ronze

La Beaume de Ronze

Nachdem wir uns schon einige Höhlen und Avens angesehen und etwas Wissen über den Karst des Ardeche Plateaus angelesen haben, erscheint es einem bald zwangsläufig, dass die vielen hundert Höhlen in der Region ja einmal einstürzen müssen. Dabei ist ein Aven eine Höhle mit einem kleinen Einbruch in der Höhlendecke, von oben ein Loch im Boden, und nicht vertikal durch einen anderen Eingang zugänglich.

Auf den einschlägigen Touren im Wald findet man diverse dieser Löcher, die meist nur mit ganz wenig Draht umzäunt sind und einem durchaus einigen Respekt abverlangen.  Man möchte nicht hineinstürzen.

Dann trifft man auf die Beschreibung von La Baume de Ronze und erfährt, dass dies ein weitestgehend eingebrochener Aven ist. Der Weg dorthin ist wenig mehr als ein Trampelpfad zwischen Steineichen und man möchte den Wanderweg eigentlich nicht verlassen. Traut man der Karte und dem ein oder anderen französischsprachigen Guide, macht man sich dann doch auf die Suche. Es gibt zwei Einstiege in den Einsturz, wovon einer mit Drahtseil gesichert ist – die Fußspuren am unteren ende zeigen, dass dann doch viele Wanderer den Weg irgendwie finden. Es gibt einige Routen, die einen nah vorbei führen und im Grunde ist es auch nur eine Viertelstunde vom Aven d’Ornac entfernt.

Steigt man in den Avon hinab fällt auf wenigen Metern die Temperatur dramatisch und die Luftfeuchtigkeit schießt in die Höhe. Wie sehr, merkt man eigentlich erst wieder nach dem Aufstieg, wenn man seine Wanderung fort setzt. Dieses andere Mikroklima spiegelt sich sofort in einer verwunschenen Vegetation nieder. Die ersten Eindrücke sind bemerkenswert.

La Beaume de Ronze

La Beaume de Ronze

Wie groß die Einsturz-Stelle ist, zeigt sich erst nachdem man langsam die Erkundung aufgenommen hat. Auf Bildern zuvor fehlt irgendwie dann doch jeder Bezugspunkt.

La Beaume de Ronze

La Beaume de Ronze

Auf zwei Seiten hängen noch die alten Höhlen- Decken über und man findet die verwitterten Überreste der Stalaktiten. Vorsichtig steigt man weiter nach unten – Mir fällt es schwer zu schätzen wie weit.

La Beaume de Ronze

La Beaume de Ronze

Hat man sich erst einmal in die Überhänge hinab gewagt, entschädigt der Blick zurück für die zweifellos überschaubare Mühe und offenbart wie gigantisch eigentlich dieses Naturschauspiel ist.

Woran es liegt, dass weder im Internet noch in Reiseführern hier mehr Augenmerk auf dieses Naturwunder gelenkt wird, darüber kann ich nur spekulieren. Aber ich empfehle jedem der sich in die Region der südlichen Ardeche verirrt, den Weg nach La Beaume de Ronze zu suchen.

 

Kyp. F.

 


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