Reingehört: John Butler Trio auf der “Flesh + Blood”-Tour

Mit Superlativen sollte man ja sparsam sein und erst recht wenn es sich um Geschmacks- behaftete Themen der persönlichen Wahrnehmung handelt, sowie Musik. In diesem Fall mache ich eine Ausnahme:

Gestern Abend war ich auf dem geilsten Gig seit mindestens 20 Jahren. Mindestens so gut wie seinerzeit – Mitte der 90er – Mothers Finest in Kiel. Das genialste Stück Gitarrenarbeit seit mindestens genau so langer Zeit Gary Lucas im Tübinger Zoo (rip) gespielt hat.

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Im Kölner Palladium war das John Butler Trio zu sehen – hören; mit einem Stop der Flesh + Blood Tour. Man, gab das was auf die Ohren. Die drei Protagonisten sind einfach ausgesprochene Live- Menschen und explodieren vor Publikum.

Auf die Frage danach, was John Butler eigentlich für eine Musik spielt bleiben die meisten Fans recht sprachlos. Es kommt dann so etwas wie CountryTranceReageFunk oder so … Sprachlosigkeit.

Die Musik der Indie- Rocker (da entscheide ich hier mal, für mich sind sie genau das) ist tatsächlich stilistisch schwer zu verorten und lebt von einer Vielzahl von Einflüssen, die auch jedes Lied gerne zu einem sehr individuellen Stück machen. Für mich ist immer wieder unfassbar wie stark die schöpferische Höhe über derjenigen der sehr populären Singer- Songwriter- Popper liegt, bei welchen man nach dem ersten Lied nicht mehr genau verorten kann, wo auf den nachfolgenden fünf Platten man sich eigentlich befindet.

Wie sehr dieser Höhenunterschied ist, zeigt vielleicht der Klassiker Ocean:

Noch Fragen? John Butler spielt nach einem 15 Minuten Solo einfach durch. Hohes Tempo, variantenreich und mit ziemlich viel Druck. Klar, dass die Bandbreite der zitierten Stile nicht in einem Lied wiederzufinden ist. Aber es finden sich auch ansonst zahlreiche Einblicke auf Youtube 😉

Nicht ohne Grund spielt das Trio vor aus verkauftem Haus. Die Atmosphäre der alten, modernisierten Industriehalle tut ihr Übriges zum wirklich außergewöhnlichen Konzerterlebnis.

Vielen Dank

F.

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