Aus aktuellem Anlass: Immer wieder erstaunlich, was man gerade auch in unseren zivilisierten Regionen so gerne vergisst, sobald man die Haustüre verlässt und ein bisschen ins Grüne geht.
Dabei sind die “Survival Essentials” hier genau die selben, wie im Hochgebirge, dem Dschungel, der Wüste und überall sonst. Im Angloamerikanischen ist man diesbezüglich ja ein bisschen mehr fixiert, daher lehne ich mich gerne an:
Shelter – Hydration – Food.
Genau diese Reihenfolge, egal wann man mal wo wie in Unpässlichkeit kommt. Und das orientiert sich schlicht und einfach daran in welchem zeitlichen Rahmen hier aus Unannehmlichkeiten möglicherweise große Schwierigkeiten werden.
Shelter – Schutz ist das Wichtigste, weil das einen je nach Umständen am schnellsten in Schwierigkeiten bringt. Egal ob Unterkühlung, Sonnenstich oder welche äußeren Einflüsse uns aus unserer Toleranz- Zone bringen, diese bringen uns schnell in Schwierigkeiten. Daher sind Sonnenschutz, trockene Kleidung, Wind- und Regen- Schutz schon bei der Tour am Wochenende nicht zu vernachlässigen.
Und auf Wetter kann man sich nicht verlassen! Das Minimalprogramm für Unerwartetes ist Outdoor Pflicht. Bei Unterkühlung reden wir von Stunden in denen ernste Schäden auftreten.
Nachdem man nicht Unterkühlt oder am Hitzschlag gestorben ist, kommt als nächstes eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung zum tragen. Ist diese nicht ausreichend kommt man hier spätestens nach zwei/drei Tagen in große Schwierigkeiten, jedenfalls sollte man extreme Regionen wie trockene Wüsten einmal ausklammern.
Hydration: Hat man sich irgendwie geschützt eingerichtet, sollte man sich darum bemühen zügig irgendwie zu Wasser zu kommen. Auf Grund des etwas großzügigeren Zeitrahmens, kann man hier schon mit Faxen wie Kondensfallen, Regen- Sammeln oder sonstigem irgendetwas basteln. Normalerweise wird Durst innerhalb Tagesfrist unangenehm und nach zwei Tagen mehr bedrohlich. Das gilt zumindest für unsere Breiten.
Last but not least – Food: Hunger wird erst nach einer ganzen Weile kritisch, kann man sich ganz in Ruhe um Essen kümmern. Hier redet man von Wochen. Ist man geplant länger unterwegs, hat man daran meistens ja gedacht. Ungeplant – nunja, darf man ein bisschen wissen was man tut und ich mit dem jeweiligen Landstrich auseinandergesetzt haben. Das ist tatsächlich kein Thema, das hierzulande noch irgendwie ins Gewicht fällt.
Sollte man also in die Bredoullie kommen, darf man seine Prioritäten sinnvollerweise genau nach diesen Bedürfnissen setzen. Und in einen Rucksack für jede Tour, egal ob klein oder groß, in vermeintlich zivilisierter Umgebung oder eben am anderen Ende der Welt in Abenteuerland – sollte einfach genau die Basics enthalten. Sonnenschutz, Regenschutz, Kälteschutz, genug zu trinken und kommt man etwas ab von ausgetretenen Wegen darf etwas zum Feuer machen oder Trinkwasser aufbereiten gerne dabei sein.
Dann ist auch ein Sommergewitter kein Drama, keine Hitzewelle, Kein Wind, keine nasse Unterkunft, … was auch immer. Beim Urlaub in Zentral Frankreich, Schottland oder dem Westen der USA ist man hier schnell in Regionen, in welchen diese Dinge keine Spinnerei sind, sondern schell wichtig werden.
Das Ganze schreibe ich nicht nur weil heute Morgen der Lagerplatz unerwartet leer war, nachdem wir uns endlich aus den Schlafsäcken geschält hatten, sondern gerade weil auch letzte Woche in Frankfurt ein Sportler tot umgefallen ist, der ganz einfach die Basics nicht beherzigt hat, Eine Junge Frau nach einem Unfall in Washington mit einem Sportflugzeug in einer Gegend beinahe verzweifelt ist, in der ich schon Urlaub gemacht habe, und vor zwei Wochen etwas ähnliches bei einer vermeintlichen Routine Autofahrt in Kalifornien nur durch anzetteln eines Waldbrandes gut aus ging.
“Be Prepared!”
Kyp. F.
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