Jetzt will der Internet Ausdrucker aus dem Innenministerium böswillig absichtlich falsch verstanden worden sein, nachdem er gefordert hatte “die Gamer-Szene stärker in den Blick <zu> nehmen.” … was daran missverständlich sein soll, erschliesst sich mir nicht.
Im Gegenteil. Das ist unmissverständlich. In einem Umfeld, in dem auch sonst an unmissverständlichen Äußerungen nicht gespaart wird. Einzig und allein die rechtsextremen Tendenzen die sich durch die Bank zeigen (NSU, dessen Ermittlungen, Verfassungsschutz, KSK, Bundeswehr, AfD und ihre Ableger, …) werden selten bis nie so unmissverständlich adressiert, insbesondere sobald sie eine der Regierung im Allgemeinen und dem Innenministerium im Speziellen zuzuordnende Stelle betreffen.
In einem Umfeld in dem sich immer wieder und verstärkt die Anmerkung aufdrängt “auf dem rechten Auge blind zu sein” darf jede Anmerkung auf geielte und umfängliche Beobachtung und Observierung einer gänzlich anderen Zielgruppe durchaus auls platte Nebelkerze angeprangert werden.
Nicht falsch verstehen, ich glaube durchaus dass in den oben genannten Entitäten durchaus in der Mehrzahl rechtstreue und fleissige Bürger ihren Dienst versehen. Aber in Stückzahlen tauchen da doch deutlich mehr Verdachts- und Belastungsfälle auf, als aus der Gamerszene und alleine die Vehemenz der Forderung nach Überwachung und Aufklärung, lässt sich da komischerweise vermissen.
Überhaupt lässt eben jener oberste Dienstherr aller Aufklärung zum Schutze der Demokratie jede genauso klare Äußerung vermissen, die den Stram rechten Rand der rechtaussen Propaganda und Hate Speach, sowie alle damit verwandten Phänomene der Relativierung und Verharmlosung von Gewalt an “Anderen” irgendwo mit Radikalisierung in Verbindung bringt. Vielleicht weil er zwanzig Jahre zu dem Radikalisierungsmillieu bei getragen hat und ihm keine Stammtischparole zu peinlich war um nicht doch im braunen Lager zu fischen … Wie wäre es, sich mal an die eigene Nase zu fassen?
Dass sich vor allen Dingen junge Männer radikalisieren ist eine Binsenweisheit. Dass es kaum eine Gruppe gibt in der junge Männer stärker überproportional vertreten sind als “Gamer”, muss man vermutlich nicht mal statistisch untersuchen. Das ist also ungefähr so logisch, wie “an allen Autounfällen waren Autofahrer beteiligt”.
Stärker, laut Statista beläuft sich die Anzahl der Gamer in Deutschland im Jahre 2019 auf 34,4 Millionen Bundesbürger … Der oberste Internetausdrucker fordert mit anderen Worten nicht mehr als die systematische Überwachung fast der Hälfte der Bundesbürger.
Und ich dachte Rasterfahndung wäre schon seit langer Zeit höchstrichterlich vom Tisch.
Was für eine Nasskappe.
kyp.F.