Auch wenn mich die Italiener vielleicht gerne in Olivenöl ertränken wollen, ich mache mit wachsender Begeisterung Pesto aus heimischen Zutaten selbst. Ganz oben auf der Liste steht Bärlauch Pesto.
Gerade jedes Jahr im Frühjahr wieder, wenn der Bärlauch nach langjährigen erfolglosen Anzucht- Versuchen im eigenen Garten jetzt endlich Wurzel gefasst hat und nun üppig gedeiht. Auch Walnüsse gibt es mit wechselndem Erfolg -der Kenner weiß, es gibt Nuss- Jahre und das Gegenteil- reichlich auf eigener Scholle. Damit wäre dann auch der Grundstein gelegt.
Damit auch andere in den Genuss kommen, hier mal mein aktuelles, in drei Evolutionsstufen gereiftes Rezept – ich habe der Einfachheit halber dieses Jahr einmal mit gewogen um an eher vage Begrifflichkeiten wie Bund, oder Hand voll, ein bisschen Substanz zu kriegen:
- 800 gr. Bärlauch (bears garlic)
- 600 gr. Walnuss- Kerne
- 2 Liter Olivenöl
- Pfeffer und Salz
- ca. 50gr. Hefeflocken
- Zitronenschale von drei Bio- Zitronen
Den Bärlauch unter Beigabe von reichlich Olivenöl mit dem FoodProcessor zerkleinern.
Ich hab es in den vorherigen Jahren mit dem Pürrierstab versucht, aber alles was recht ist, das macht keinen Spaß. Dem Stab auch nicht und er hat sich mehrmals wegen Überhitzung abgeschaltet und war glaube ich kurz vom Durchbrennen. Der FoodProcessor ist da eine wahre Freude.
Während dem Zerkleinern die Walnüsse hinzugeben und ebenfalls zerkleinern. Den Rest unterrühren und fertig. Das Pesto in Gläser abfüllen, mit Olivenöl noch einmal zum Oxidationsschutz abdecken und gut ist. Als Rezept ist das natürlich etwas kurz, aber Pesto ist nun Mal einfach.
Tatsächlich ist der Bärlauch ja ein eher strenges Kraut. Damit das Pesto den eigenen Geschmack trifft darf man gerne weiter mit Walnüssen abmildern. Ist das Gewächs viel zu robust, braucht man mehr Olivenöl zum zerkleinern. Sollte es hierbei wirklich zu mechanischen Problemen kommen, ist es wahrscheinlich zu wenig Öl.
Zum Verfeinern habe ich schon geröstete Pinienkerne beigefügt, im Zweifel setzen diese sich jedoch nicht wirklich durch und man wandelt lieber die Menge Walnüsse ab. Abschmecken geht hier ohnehin vor den o.g. Mengen- Angaben.
In diesem Sinne, lasst es euch schmecken. F.