Aus gegebenem Anlass: Ich bin heute über einen Bemerkenswerten Artikel gestolpert, der perfekt in die aktuellen Diskussionen in meinem Team passt – und in die Erkenntnisse die in den letzten zwölf Monaten hinsichtlich Cloud Infrastrukturen gereift sind.
Cloud- Dienste funktionieren nur bei standardisierten Verfahrensweisen. Das mag für grundlegende Themen, wie das ausrollen einer virtuellen Maschine funktionieren. Schaut man sich die wirklich erfolgreichen Cloud- Dienste an, sind diese jedoch extrem eng gefasst: Das Bereitstellen von Speicherplatz, die Bereitstellung eines Servers nach Provider- Vorgaben, … ok – so weit, so eingeschränkt nutzbar.
Ist man bei einem mittelständischen Provider, der versucht sein universelles Service- Angebot zu Automatisieren – “Cloud in The Box” Offerten gibt es zu Hauf – dann stößt man jedoch schnell an die Grenzen. Die Erfahrung zeigt, dass Automatisierungs- Bemühungen bis zur Oberkante einer Monolithischen Infrastruktur schnell gedeihen und danach werden die Projekte meist zäh. Die Vielzahl diversifizierter Anforderungen macht das Thema zum Alptraum – sobald man Individuelle Kunden- Integrationen hat, am Ende mit überlappenden Adressbereichen wird es unerträglich. Nur um ein Beispiel zu nennen.
Ich kann Automatisieren, in dem Moment in dem ich meinen eigenen Stand eng fasse und mich darauf beschränke. Aber das kollidiert meist mit zahlreichen Kundenanforderungen. Schwierig. Diese Anforderungen werden aber kaum zu synchronisieren sein, so lange die Innovations-Zyklen in der IT ihre hohe Schlagzahl bei behalten. Die Entwicklung standardisierter Service- Produkte dauert meist länger als deren Lebensdauer. Wie sonst erklärt sich dass große Organisationen die Tendenz haben jede zweite Windows Version aus zu lassen – und das ist nur das End- User- Beispiel.
Hype Themen wie Software Defined Networking oder Software Defined Storage sind im Eigenbetrieb beherrschbar, eine hinreichend große Organisation voraus gesetzt. Mit einem generalistischen Ansatz wird die Aufgabenstellung ungleich schwerer.
O.G. Artikel zieht die Konsequenz daraus, steht zur Individualität der Anforderung und der hohen Innovationskraft in der IT und propagiert die Standardisierung entlang der Verfahrensweisen – Arbeitsweisen – Prozesse und in der Wissens- Entwicklung der Mitarbeiter – und damit der Abkehr der System- Standardisierung. Der Limitierende Faktor ist nur zu oft, weder das System, noch der High- Potential, sondern der arme Knopf der ausgerechnet vom aktuellen Thema nur so ein bisschen Ahnung hat, der aber Sonntag morgen um 2:15 aus dem Bett geklingelt wird und sonst niemanden erreicht.
Wissen ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen, modernen IT Betrieb und die Gesamtleistung wird wie schon seit der Antike, durch das schwächste Glied der Kette begrenzt.
Diese Einsicht zu akzeptieren fällt mir nicht leicht, aber im aktuellen Erkenntnisstand möchte ich von einer Standardisierung – Automatisierung oberhalb der Infrastruktur Ebene Abstand nehmen. Die Energie steckt man besser in Compliance Themen und Verfahren die den Ist-Stand einer Anlage erfassen und sicher stellen, dass nur valide Änderungen Eingang finden. Qualitätssicherung, Dokumentation und insbesondere Wissensmanagement sind die Schlagworte der nächsten Generation – Ich bin mir sicher.
just musings … F.