Ein weiteres Highlight das ich euch nicht vorenthalten möchte ist La Garde Guerin.
Wir sind nicht etwa durch einen unserer zahlreichen, auch französischsprachigen Guides auf dieses Kleinod aufmerksam geworden, sondern durch einen Flyer, den wir in einem Cafe am Lac de Villefort bei einer Pause in die Hände bekommen haben.
Ein bezaubernder mittelalterlicher Flecken inmitten einer Hochebene weit über dem Lac de Villefort gelegen. Gut, jetzt sind in den Cevennen und an der Ardeche irgendwie die meisten Flecken rustikal und mittelalterlich, aber nur irgendwie.
La Garde Guerin ist es in Reinkultur – Punkt aus und um. Parken darf man vor dem Ort und auch wenn alles wie ein großes Museum anmutet, ist der Flecken bewohnt und der ein oder andere Anwohner hat irgendwo ein Tor hinter dem er sein Auto verstecken kann. Im Grunde stört zunächst einmal nichts, den Eindruck in eine andere Zeit versetzt worden zu sein.
Im Dorf selbst findet man ein bisschen Beschilderung, welche die wesentlichen Themen erläutert. Die Umfriedung war durchaus befestigt und beherbergte in frühen Tagen einen Ritterorden. Hinter dem Zentrum findet sich eine romanische Kirche sowie eine Burganlage.
Von der Burg sind bis auf den Bergfried leider nur noch Ruinen erhalten. Der Bergfried als solcher ist ein Erlebnis für sich. Auch nicht mehr in bester Verfassung wurden Stiegen und Leitern in das Gemäuer gezimmert, so dass man sich durch zwei Deckendurchbrüche auf den Turm hinauf zwängen kann – natürlich auf eigene Gefahr.
Oben angekommen genießt man eine herrliche Aussicht über den Weiler und die hinter dem Plateau steil abfallenden Schluchten der Cevennen. Der Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall, aber man sollte weder Platz- noch Höhenangst haben und auch bei den Deckendurchbrüchen ein wenig trittsicher sein.
Im Ort selbst findet man eine Crepperie, eine wirklich empfehlenswerte Herberge so wie eine Boutique und ein Atelier.
Allemal ein Ausflug der sich lohnt.
Kyp. F.