Business Social Media und Vertrieb

Unlängst habe ich mich auf Xing zu einem Post hinreißen lassen, in dem ich meinem Unmut über den Verfall der Plattform zu einer reinen Kaltaquise und Hiring Umgebung Luft gemacht habe.

Der wesentliche Punkt dabei ist, dass die Zahl der Anrufe und selbst das löschen der täglichen Mails den Punkt überschreitet, an dem ich den Zeitaufwand als “Head off” meinem Arbeitgeber gegenüber rechtfertigen kann. Dass ich in dem Fall auch noch Geld für ein Premium Abonnement aufwende um mir mein Leben anstrengender zu gestalten ist der blanke Hohn (und deshalb habe ich letzeres auch gekündigt).

Stein des Anstoßes ist, dass ich wirklich bergeweise Gespräche aufgenötigt kriege oder auch ungefragt Termin Blocker für Telkos erhalte – die nicht im geringsten etwas damit zu tun haben, was meiner Rolle oder dem Unternehmensprofil meines Arbeitgebers entspricht. “Wir möchten uns vernetzen” … “Wir wollen einmal besprechen ob es Anknüpfungspunkte gibt” sind solche Phrasen. Ein Jobangebot wurde abgerundet mit “sie müssen aber auch schon mal Dinge ins Rack schrauben, die schwwerer sind als fünf Kilogramm” – und auf meine Antwort dass wir ab einem Jahresgehalt von 120.000,- da ganz entspannt drüber reden könnten, kam nur die Rückfrage, wie ich das denn meinte.

Meine öffentlich einsehbaren Informationen wurden außder dem einen Stichwort, nachdem gerade gesucht wird, offensichtlich nicht gelesen worden. Wieso ich auf zweidrittel meines Jahresgehalts, einige Millionen Budget und die Verantwortung für mein Team verzichten sollte konnte mir der Headhunter der gerade sein fünftes viermonatiges Praktikum bei einem Personalvermittler macht, nicht unbedingt erklären – aber er hat doch eine so tolle Stelle als Junior Admin Netzwerk oder Linux zu besetzen und die passt doch so gut.

Wahrscheinlich könnte ich das noch. Wieso sollte ich mich vor den Begin meiner professionellen Laufbahn zurück beamen wollen?

Die Vertriebsseite ist ähnlich. Wieso ich mit der IT Abteilung eines mittelständischen Maschienenbau- Unternehmens mir kein 16.000 qm Rechenzentrum auf den Hof stellen will ist einigen Menschen genauso wenig bei zu bringen wie die Irrelevanz der auf Nahrungsmittel spezialisierten Supplychain Software. Die Beispiele sind zahllos.

De Facto schafft sich das Business Netzwerk als solches und Xing im besonderen damit scheinbar selbst ab.

Der Gipfel war dann allerdings eine Nachricht von einem “Netzwerkkontakt”, in der ich damit konfrontiert wurde, dass mir jetzt entfolgt werden würde. Ich würde ja ständig mit Inhalten im Feed auftauchen die von keinerlei Relevanz für die Person seien. Und dass ich hier ja wohl meinem eigenen Anspruch nicht gerecht werden würde.

Ich.

Im Feed der Person.

… merkt hier jemand noch was? Die Präferenzen für den eigenen Feed steuert man selbst. Ich teile fast ausschliesslich Dinge die meine Unternehmensgruppe betreffen.

Die Kritik von einem Menschen der exakt in obiges Schema passt. Mich wiederholt zu Themen angrufen hat die zum Damaligen Zeitpunkt schon seit vielen Jahren und im aktuellen Jobumfeld auf keinen Fall mit den Bedarfen in irgendeiner Relation stehen. Ein Mensch bei dem ich mir zehn Minuten die Zeit genommen habe aus Höflichkeit doch auf die Anrufe zu reagieren.

Nein das sind keine “Doublestandards”

Da wurde eher nicht verstanden, dass das eigentlich die Informationen wären aus denen man hätte schließen können, dass sich der eigene Anruf nicht lohnt und dass Herr Benke sich offensichtlich mittlerweile mit anderen Themen beschäftigt. Statt dessen belästigt man lieber Herrn Benke direkt und hört nicht einmal richtig hin. Da wird der eigene Job unprofessionell und mit der Schrotflinte in den Wald schiessend erledigt – irgendwas wird schon liegen bleiben, das man aufsammeln kann – und dann wirft man dem Gegenüber noch vor, dass das Unterlassen der eigenen Informationspflicht dann auch noch dadurch lästiger wird, dass die Informationen zur Verfügung gestellt werden?

Der Unterschied zwischen “push” und “pull” ist vermutlich auch nicht verinnerlicht.

In diesem speziellen Fall wurde mir dann dankenswerter Weise angeboten mir zu entfolgen, weil ich ja den Feed voll “mülle” und wenn das, das Interesse an den Business Needs des potentiellen Kunden ist, dann ist das mit ziemlicher Sicherheit auch besser so.

Kyp. F.

One thought on “Business Social Media und Vertrieb

  1. Pingback: Follow up Business Social Media | Frank @ MyBenke.org

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