HAHN Automation Robotic Cup

Am Samstag den 04 Juni 2016 fand zum vierten Mal der HAHN Automation Robotik Cup statt. Dabei treten die Gruppen – in der Regel aus Schulklassen oder Robotik AGs der umliegenden Schulen – in drei Klassen Basic und Junior, sowie Noobie mit vereinfachten Regeln für die ganz jungen, gegeneinander an.

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Dabei gilt es eine Aufgabe auf einem standardisierten Spielfeld mit einer passend aufgearbeiteten Blechdose zu lösen. Den Kids sind dabei alle Freiheiten gelassen. Es haben sich scheinbar LEGO Mindstorms als De Facto Standard heraus kristallisiert. Dieser Wettstreit kitzelt alles an sportlichem Enthusiasmus bei den Kindern, den man sich vorstellen kann und es geht zu wie auf dem Fußballplatz. Dabei gilt es zuerst alle Punkte für die Aufgabenstellung ein zu sammeln und erst in zweiter Linie kommt es auf Geschwindigkeit an.

Im Rahmenprogramm konnten sich die Teilnehmer und Eltern auf einem Rundgang durch das Unternehmen noch über die Gastgebende HAHN Automation informieren und einmal die großen Geschwister ihrer kleinen Dosen schubsenden Roboter anschauen. Wegfindung, Sensorik und Entscheidungs- Fällung sind hier ja eine von vielen Aufgaben, die im Modell geübt werden können. Außerdem konnten die Neugierigen sich mit Sawyer an einem modernen kollaborierenden Roboter versuchen, den HAHN Robotics dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hat. Ebenso war für das leibliche Wohl gesorgt.

Als jemand der eher begleitend tätig war und der mit einer eher weiten Brille auf das Geschehen blickt, gibt es jedesmal wieder zwei Fakten die ich erstaunlich finde:

1.) Technologische Konvergenz: Gesetzt der Fall Lehrer und Eltern tragen nicht im Hintergrund die Erkenntnisse der letzten Jahre in neue Gruppen, gibt es so etwas wie eine technologische Konvergenz. Das Optimum zwischen Genauigkeit und Geschwindigkeit, die Erkenntnis, dass große Räder an gleichen Motoren mehr Tempo bringen aber schwerer zu steuern sind und noch einige konstruktive Details tauchen jedes Jahr wieder auf. Die Gewinner Systeme liegen meistens in einem sehr vergleichbaren konstruktiven Korridor. Die Exoten kommen öfter ins Schleudern.

2.) Je jünger die Gruppe um so mehr Mädchen, bis hin zu reinen Mädchen- Gruppen, nehmen an dem Wettkampf teil. Je weiter die Altersklasse fort schreitet, um so weniger Mädchen engagieren sich – wobei auch in der ältesten Stufe keine reine Jungen- Wirtschaft herrscht. Das wirft ein interessantes Schlaglicht auf das Thema Koedukation und man fragt sich unweigerlich ob die viel gepriesenen Vorteile tatsächlich rechtfertigen, dass wir entgegen der kontinuierlichen Beteuerung des Gegenteils, Generationen von jungen Frauen in Rollenbilder pressen und immenses technisch kreatives Potenzial vergeuden nur weil schon immer alles so richtig war. Und nein, ich finde Mädchen- Schulen oder Klassen nicht mehr reaktionär sondern Rückzugsorte. k_MG_3363

Erstaunlich wie wir es uns als Gesellschaft, die mit dem Wandel hin zur postindustriellen Wissensgesellschaft ganz andere Lebens-, Arbeits- und Geschäftsmodelle erschließen müsste um ihren hohen Status Quo an Lebensqualität aufrecht zu erhalten, damit umgehen, dass 50% unserer Mitmenschen auf Grund altüberkommenen Rollenempfindens aus der zukunftsweisenden Wertschöpfung ausgegrenzt werden. Und kommt jetzt nicht mit ein paar Ausreißern als Beispiel.

Kyp.F.

 

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