Again and again Lewis, Clark and Daniel Boone

Warum eigentlich immer wieder diese drei? Daniel Boone kennt mindestens jeder deutsche Mitvierziger aus zahllosen Trapper Filmen – und aus Lederstrumpf, Clark- Counties muss es wohl in jedem Staat mindestens eins geben, damit der Staat als Bundesstaat in den USA gewertet wird. Und Lewis taucht auch überall auf, in St. Louis, in Louisville, wo er tatsächlich begraben liegt und Louisianna, … You name it – an der Schreibweise seines Namens darf man sich dabei nicht aufhalten.

Amerika hat tatsächlich ein bisschen Geschichte, wenn diese auch von uns Europäern gerne weg gelächelt wird und diese drei Figuren sind abseits der politischen Bühne und der Massaker an den Indianern oder im Bürgerkrieg, vielleicht die drei Wichtigsten bei der Erschließung dessen, was wir heute als die Vereinigten Staaten von Amerika kennen.

Viel der uns normalerweise bewussten US- Geschichte spielte sich in den Küstenstreifen im Osten ab. Der Westen wurde zunächst auf dem Seeweg erschlossen und auch die Anrainer des Golf von Mexico entwickelten sich zunächst nur entlang der Küste.

Daniel Boone, war tatsächlich kein Romanheld sondern ein legendärer Trapper, der 1769 zum ersten mal eine Art Expedition nach Kentucky unternahm, jenen Sagenumwobenen Landstrich hinter den Appalachen. Ein erster Besiedelungsversuch mit seiner Familie 1773 scheiterte und Boone erhielt 1775 den Auftrag mit dreißig Holzfällern einen Weg durch die Cumberland Mountains zu bahnen und eine Siedlung zu errichten. Dies gelang, wenn auch unter großen persönlichen Opfern.

Boone, seine Familie und Begleiter hatten bei all diesen Unternehmen allerlei Widrigkeiten zu ertragen. Die dichten Wälder, die Sandstein- Schluchten, Krankheit, Hitze, Stürme und immer wieder die Auseinandersetzungen mit den Shawnee Indianern, machten die Expeditionen und auch die Frühe Gründungszeit von Fort Boonsborough, wie seine Siedlung genannt wurde, in der Nähe des heutigen Lexington, KY zu einer ausgesprochen ungemütlichen Angelegenheit, die ihm noch zu Lebzeiten einen mythischen Ruf einbrachte. Auch die symbolische Bedeutung der Belagerung von Fort Boonsborough durch 400 von durch britisch treue kanadische Waldläufer geführte Shawnee für den Ausgang des amerikanischen Unabhängigkeits- Krieges, trug sicher zu dem legendären Ruf bei.

Fort Boonsborough wurde so auch zum Brückenkopf der weiteren Erschließung des Westens. 1783 hatte sich das Siedlungsgebiet schon 100 Meilen bis zum Ohio River ausgedehnt. Bis 1804 dann noch einmal mit 200 Meilen so weit den Mississippi hinauf, dass Lewis und Clarke in St. Louis eine neue große Etappe starten konnten.

Lewis and Clark, setzten Boones Arbeit fort indem sie der Annahme folgten, dass es einen einfach zu bereisenden Weg entlang der Flüsse durch die Great Plains, die Rocky Mountains, die Snake River Plains und Cascades Range bis zur Westküste geben müsste. Dieses Unterfangen mündete in die Expedition von 1804 bis 1806.

Bei ihrer Abreise wussten sie freilich noch recht wenig von den Rockies, die nach den Plains tausende von Metern steil auf ragen und auch heute nur an wenigen Stellen mit Fahrzeugen einigermaßen angenehm zu überqueren sind. Genauso wenig wussten sie von den Prärien am Snake River mit seinen zahlreichen Canyons.

Im wesentlichen folgten sie der Nordroute die auch heute für Züge und Autos auf Interstates I90 und I84 durch Montana, Idaho und Oregon führt und die auch heute noch mit über 2000 Meilen durchaus eine anstrengende Reise ist. Vermutlich entstanden viele ihrer Kartierungs- Arbeiten in der Not den nächsten Weg zu finden, der sie tatsächlich dem Ziel näher führt.

Fakt ist, dass kein weißer Mann vor 1800 diesen 2000 Meilen breiten Streifen amerikanischen Festlandes betreten hatte und erst ihre Arbeit die Grundlage für den Oregon Trail (1836) legte und damit für die Besiedelung des Westens. Diese sollte noch einmal ihre Zeit in Anspruch nehmen, mit dem Bau der Eisenbahnen, den Auseinandersetzungen mit den Indianern und zum Beispiel 1889 mit dem Oklahoma Land Rush um unbesiedeltes Land in Besitz zu nehmen.

Damit wird erst einmal bewusst, dass weite Teile Dessen, was wir als die Vereinigten Staaten von Amerika kennen, noch vor zwei Jahrhunderten ein weißer Fleck auf der Landkarte waren und vor nicht einmal 150 Jahren die ernst zu nehmende Besiedelung begann.

Kyp. F.

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