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Im Osten Kentuckys befindet sich mitten im Daniel Boone National Forest die Red River Gorge, eine einmalige Landschaft mit Wäldern und phantastischen Sandstein Formationen. Einzig im Arches National Park gibt es mehr Felsenbögen, als hier.
Der Statepark – der auch den Natural Bridge State Park mit ein schliesst, ist für amerikanische Verhältnisse mit zahlreichen Trails, bzw. einem Netz der selben, bestens erschlossen und auch ein Eldorado für Kletterer – im Osten der USA. Die Trails rund um Schlucht sind so dicht gepackt, dass in Wanderführern oft ein ganzes Kapitel mit Touren und nahe beieinander liegenden Startpunkten aufgeführt sind, die auf den Übersichtskarten nicht unbedingt einzeln aufgeführt werden.
Die Zeitangaben sind jedoch zu beachten und meist realistisch. Da die Höhenangaben oft fehlen, sind die vermeintlich großzügigen Zeiten ein Indikator dafür, dass man auf einem Trail durchaus einmal drei mal zwischen Talsole und Felsplato pendeln darf.
Einer der malerischeren Trails, der auch mit reichlich spektakulären Aussichten belohnt, ist der Courthouse Rock Trail (204), der über den Auxier Branch Trail (203) als Verbindung zum Double Arch Trail (201) eine respektable Strecke von 6.5 Meilen überbrückt. Die Highlights sind neben dem Courthouse Rock dann auch der Double Arch und die komplette Auxier Ridge.
Ausgehend vom letzten Tunnel Ridge Road Trailhead (ab Hwy. 15, oberhalb Exit 33 vom Kentucky Mountain Parkway) läuft man hier etwa 5 Stunden im Kreis. Unterwegs gibt es keinerlei Annehmlichkeiten, so dass man alles was man dabei haben möchte auch mit nehmen sollte. Inklusive Toilettenpapier und Schippe. NEIN, in Amerika macht man nicht hinter den Busch, sondern vergräbt sein Geschäft. Sollte man barbarischer Tourist sein, dann findet sich hinter irgendeinem Baum auch schon einmal ein US Forrest Service Mitarbeiter, der einem erklärt wie Outdoor Experience geht. Tatsache ist – ich habe tatsächlich nahezu unberührte Natur erleben dürfen und das auch wirklich genossen.
Auf der Auxier Branch Strecke, so unberührt, dass es teilweise schwer war den Weg zu finden. Ungleich den deutschen und auch französischen Wanderweg- Gepflogenheiten gibt es im State Forest Markierungen eigentlich nur in Form von Schildern mit Trailnamen, Nummer und Meilen und die an den Kreuzungen verschiedener Trails. Zwischendurch sollte man also versuchen den Überblick zu behalten, was ein Weg sein könnte und wo man wie abgebogen ist und dabei vielleicht ein bisschen im Zweifel war.
Alles in allem gefällt mir diese Art zu Wandern dann noch einmal deutlich besser, als dies aktuell bei uns der Fall ist und ich wandere wirklich gerne auf unseren vielen heimischen Traumschleifen.
Auf dem Heimweg kann man nach wenig mehr als fünf Meilen noch einmal bei Miguels Pizza an der Natural Bridge an halten und eine der eindeutig besseren Pizzas in den USA genießen. Bestellzettel schon draußen einsammeln und ausfüllen!
Kyp.F.