Für längere Wanderungen eignet sich der Mammoth Cave National Park. Von allen ausgewiesenen Wanderwegen ist eigentlich nur ein Trail für Tagestouren geeignet und alle anderen laufen auf Rucksack und Zelt, bzw. Pferd hinaus. Gerade für letztere ist der Trail Head Maple Springs auch ausgelegt. Schön an Mammoth Cave ist auch, dass man für einen Tag keinen DayPass braucht, sondern erst über Nacht – zum Beispiel auch auf dem Maple Springs Campground.
Der Weg dort hin führt vom Besucherzentrum über die Green River Ferry Road (auf Google übrigens die Maple Springs Ranger Station Road) und oh Wunder, über die Green River Ferry hinauf wieder hinauf auf das Sandsteinplateau des Parks. Die Fähre fährt meistens zwischen Morgens um sechs und Abends um neun durchgängig und erlaubt einem, wenn man denn wie zu empfehlen morgens zeitig da ist, auch eine ganz eigene Perspektive auf den verwunschenen Green River.
An einem Tag lasst sich der Big Hollow Trail dann mit einer Gesamtlänge von einundzwanzig Kilometern doch ganz gut bewältigen. Er teil sich in eine nördliche und eine südliche Schleife, wobei es in der nördlichen Schleife noch eine Abkürzung gibt, so dass man sich gegebenenfalls zwei oder sieben Kilometer sparen kann. Nach einem kurzen Gespräch mit den Rangern allerdings, stellte sich heraus, dass dies keine Option ist, denn die am weitesten entfernte South Loop ist landschaftlich die Reizvollste Strecke in diesem Teil des Parks.
Sinnvoll starten kann man dann eigentlich auch nur am Maple Springs Trail Head. Man folgt dann gleich die erste Meile auch dem Maple Springs Trail, der eigentlich nur der Zuweg zum Big Hollow Trail oder auch dem Raymer Hollow Trail ist, Letzterer dann schon mit Backpacking und Zelt. Man quert noch einmal die Straße und hat dann nach wenigen Metern im Gehölz die wahl den Big Hollow North Loop rechts oder links herum zu gehen.
Meine Idee ist, ihn rechts herum zu gehen, so findet man am schnellsten den Weg zur South Loop, für die man sich nach knapp dreineinhalb Kilometern entscheiden kann. Überhaupt findet man auf der Webseite des Nationalpark Service eine gute Aufstellung der Etappenlängen, wenn man sich hier etwas einteilen möchte. Auch gibts hier die alllgegenwärtige Park Karte als Download.
Die 7,7 Kilometer des Big Hollow Trail South Loop sind dann eine wirklich angenehme Runde durch die Eichen, Buchen und Ahornwälder des Parks. Dabei bleibt der Weg doch weit oben auf dem Plateau und man kann immer wieder den tiefen und steilen Einschnitt des Green River Valley erahnen.
Der Wald selbst ist dabei vergleichsweise licht und angenehm zu durchwandern. Man sollte dabei etwas Zeit für Pausen zur Wildbeobachtung mit bringen. Squirrel und Deer sind regelmäßig zu sehen und nicht unbedingt scheu. Mir für meinen Teil hat tatsächlich die Begegnung mit einem Deer- Hirsch, bestimmt 5 jährig große Freude bereitet, der mich nahezu eine Viertelstunde auf meinem Weg begleitet hat.
Dabei fällt auf, dass alte Bäume und Dickungen ungleich anderen Nationalparks fehlen und der Wald vergleichsweise jung wirkt. Das liegt daran, dass dem so ist und die Region bis in die neunzehndreissiger Jahre landwirtschaftlich wie das übrige Kentucky genutzt wurde. Erst im Vorfeld der Park Gründung wurde die Landschaft durch das Civilian Conservation Corps auf Geheiss von Franklin D. Roosevelt, renaturiert. Der Park ist also das Ergebnis vieler Stunden harter Arbeit des Rückbaus von Farmen und des Pflanzens von Bäumen aus den Arbeitsbeschaffungs- Programmen mit welchen der großen Depression begegnet wurde. Man kommt nicht umhin die Arbeit der jungen Männer von damals zu bewundern.
Schwingt sich der Weg leicht auf befindet man sich bald schon auf dem Rückweg und hat am Übergang zwischen South Loop und North Loop die einzige wirkliche Wahl etwa zweieinhalb Kilometer ab zu kürzen. Entscheidet man sich für die volle Schleife geht es rechter Hand weiter nahe an der Geländekante zum Green River Valley weiter. Der Wald ist jetzt öfter einmal etwas dichter, gefolgt wieder von großen offenen Bereichen.
Insgesamt lässt sind auch hier die Höhenunterschiede sehr gering, so dass sich ein orentliches Tempo beibehalten lässt. Insgesamt ist die Vegetation hier etwas abwechslungsreicher und man hat vielleicht auch ein bisschen mehr Gelegenheit Wildtiere zu beobachten.
Für seine Wanderung sollte man berücksichtigen, dass auf der ganzen Strecke keine Toiletten und keine Möglichkeit zur Einkehr zu finden sind. Man darf also alle Wegzehrung mit sich führen und getrost die Backcountry Regeln des Leave no Trace hinsichtlich etwaiger anderer Bedürfnisse in seine Tagesplanung einfließen lassen.
In diesem Sinne ein wirklich malerischer Trail!
Kyp.F.