Nexenta TestDrive

 

nexenta web dashboard

Software Defined Storage ist in aller Munde und wer sich länger mit dem Thema auseinander setzt kommt an Nexenta eigentlich nicht vorbei. Mit den Wurzeln in der OpenSolaris und Comstar Welt ist es eigentlich das einzige von Oracle unabhängige Produkt, das die extremen Vorteile von ZFS effektiv zum Kunden bringt.

Einen Test kann jeder schnell und einfach durch ziehen. Sollte man im Netz auf eine mehr oder weniger kryptische Anleitung stoßen, dann ist das zwar interessant aber eigentlich heute zunächst nicht mehr notwendig. Ein Test mit der Community Edition auf VMWare ist jederzeit schnell machbar. Diese ist zunächst funktional, jedoch auf 18 TB begrenzt und integriert auch nicht mit zahlreichen PlugIns in Richtung VMWare oder HyperV. Eine  Trial Enterprise steht, 45 Tage timebombed voll funktionsfähig, ebenfalls zum Download zur Verfügung.

Schnell eine VM gebaut, bei  der man ruhig großzügig mit Speichertöpfen sein kann, da man ja Architektur testen will – in diesem Fall mit VMWare Workstation:

nexenta test VM

Das Herzstück von Nexenta ist der ARC – Adaptive Replacement Cache, welcher sich im Hauptspeicher befindet. Grundsätzlich profitiert Nexenta also von viel Hauptspeicher. Dieser findet auf den Speichermedien mit dem L2ARC seine Repräsentation in einem möglichst schnellen Tiering. Hinsichtlich der Speicherkonfiguration benötigt man, wenn auch nicht zwingend, drei Pools. Einen für den L2ARC, einen für Logs und den Pool für die tatsächlich zu speichernden Daten. Hat man Logs und L2ARC mit schnellen SSDs untermauert, kann man bei den Volumen tragenden Platten durchaus auch zu langsameren, aber größeren Modellen greifen. Dazu jedoch am Schluss mehr.

Im Test sind alle platten Thin provisioniert, da es um eine reine Installation und Integration gehen soll. Die oben gezeigte Konfiguration belegt nach der Installation gerade einmal 6GB auf der SSD. Nach außen stellt das System 762GB netto Storage dar.

Nexenta test Konsole

Iso mounten, installieren, Netzwerkparameter und Passwörter hinterlegen. Die Installation läuft zügig durch und danach steht das System zur weiteren Konfiguration an der Webschnittstelle mit o.g. Dashboard zur Verfügung. Hier sehen wir bei der Community Version 4.0.3. Für Enterprise ist 4.0.4 verfügbar und 5.0.0 ist für diesen Sommer absehbar und soll eine Reihe zahlreicher Modernisierungen hinsichtlich Administration und Integration mit sich bringen.

nexenta web settings disks

Danach muss man die Platten zu weisen. Die Device Schreibweise ist Solaris Style mit den durchnummerierten Controlern, Targets, Disks. Eine Kontrolle unter Settings – Disks zeigt die zur Verfügung stehenden Devices.

nexenta web data management

Will man dann unter Data Management – Volumes – Create das Storage Volume aus den bereit gestellten Platten anlegen, fällt dem Wizzard auf, dass man sich etwas abseits der empfohlenen Ausstattungen bewegt. Das Angebot einer Umschaltung auf manuelle Einrichtung steht im Kleingedruckten des Dialogs.

nexenta web volume status

Die Zuordnung der Devices erfolgt auf die drei Storage Pools pro Volumen für Daten, Cache und Logs. Darunter finden sich, beachtenswerter Weise pro Volumen, die konfigurierbaren Einstellungen für den Datenpool.

nexenta web volume propertiesDarunter die beiden aus meiner Sicht Higlights, der Inline Deduplizierung und der Filesystem Kompression. In der Kombination und auf einer Software definierten und virtualisierten Plattform meiner Kenntnis nach ein Alleinstellungsmerkmal.

Auf Basis des Volumes kann man nun Storage Dienste aktivieren. Dabei werden alle derzeit gängigen Verfahren mit Fileservices, Block- und Object Storage unterstützt. Über Protokoll Releases lässt sich dabei trefflich streiten, aber die Lösung braucht keinen Vergleich scheuen.

Die Community Edition glänzt bei File schon mit CIFS, NFS, FTP und RSYNC inklusive MS Active Directory Integration. Auch das Windows zu UNIX identity mapping nimmt einem NexentaStor ab.  iSCSI versteht sich von selbst. Fibre Channel ist in der Community Edition nicht verfügbar, obwohl Bestandteil z.B. von OpenIndiana mit Comstar.

nexenta web settings services

Danach lohnt sich ein Blick unter – Settings – Misc. Services – auf die Services, und darauf ob die zuvor konfigurierten Schnittstellen aktiviert sind. Hier verbergen sich neben der Kontrolle der Zugriffsdienste auch zwei weitere Perlen. Eine ist die Zertifikat Integration über den LDAP Client, dem man so auch Windows Domänen Zertifikate beibringen kann und der, mir mittlerweile doch extrem wichtige NDMP Server, der einen nahtlosen Snapshot Export auf Band erlaubt.

Auch wenn das Band gerne belächelt wird, ist es nach wie vor doch die einfachste Möglichkeit Anforderungen zur Auslagerung um zu setzen und einen sauberen Medienbruch herbei zu führen. In allen nicht 100% redundanten, K-Fall konformen Dual Datacenter Lösungen halte ich diese Option nach wie vor für extrem wichtig. Und selbst bei einer großzügig doppelt ausgelegten Infrastruktur hilft in letzter Konsequenz nur ein ausgelagertes Band vor logischen Fehlern und den Fehlern von Menschen. nexenta web status storage

 

Im analytischen Bereich stehen nach erfolgreicher Inbetriebnahme der Services diverse Optionen über Status und Analytics zur Verfügung. In diesem Test sind auf Grund der effektiv nicht vorhandenen Nutzung des Storage Pools kaum Daten zu sehen. Jedoch deutet ein Browsen durch die entsprechenden Menüpunkte an, dass der Administrator hier bei verschiedenen Verhaltensweisen nicht in eine Glaskugel schauen muss, sondern mit detaillierten Informationen unterstützt wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Funktionalitäten soweit mir bekannt “State of the Art” zur Verfügung stehen. Liest man die entsprechenden Whitepaper kann man zu dem Schluss kommen, dass Nexenta ein “Workload driven Storage” ist. Mit anderen Worten erlauben es die vielen verschiedenen Konfigurations- Optionen und Dimensionierungen bzw. Auslegungen von Log und L2ARC sehr Anwendungsspezifische Storages mit völlig unterschiedlichen Verhaltensweisen zu kreieren. Natürlich fordert dies etwas Aufwand und vor allen Dingen Sorgfalt bei der Planung.

Für meinen Teil hat dieser Kurze Test Nexenta weit nach vorne auf der Shortlist für anstehende Storage Erneuerungen befördert. Nach dem Qzick and Dirty Test erfolgt jetzt ein sauberer PoC mit Clustering und auf Basis einer aktuellen Enterprise Version und mit vollständiger Integration in Vcenter – Tests von VAAI und VASA.

KyP. F.

 

 

 

 

 

 

 

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