Reingeschaut: Die steile Welt der Berge

Ich hatte dieses Wochenende das unglaubliche Vergnügen, mir den Vortrag von Alexander Huber live und vort Ort hier in unserer ländlichen Region genießen zu dürfen. Seit zwei Jahren immer wieder verschoben, nach dem wir im Tausch zum dritten Mal aktualisierte Karten erhalten hatten …. endlich.

In Grönland
In Grönland

Jetzt ist Alex ja nicht “irgendein Kletterer” sondern mit Sicherheit und für mich einer der herausragendsten Sportler – Kletterer unserer Zeit. Nicht erst seit dem Speedclimb Rekord an der Nose – El Capitan. Für mich persönlich ist dies alleine, die wahrscheinlich herausragendste unvorstellbarste sportliche Leistung, welche man derzeit überhaupt erbringen kann und das soll sicher andere Leistungen nicht herab würdigen.

Einen Eindruck vom Kampf um Minuten und Meter in 1000 Metern senkrechtem Granit liefert eindrucksvoll der Film “Am Limit”

Alex ist also ein Idol, jemand dem ich als nicht mehr aktiver Kletterer aber immer noch starker Outdoor Enthusiast schon sehr, sehr lange folge. Und er verläuft sich (auf grund von auch hartnäckigem Enthusiasmus von Volker Schmidt – den ich hier sicher nicht vergessen möchte) in unsere ländlich dörfliche Welt. Was ein Geschenk.

Dazu muss man Wissen: Alex ist eben nicht nur ein Ausnahmeathlet, sondern wie ich finde ein ausgesprochen guter und reflektierter Redner. Wer hier niederschwellig einen ersten Eindruck wünscht, sollte einmal bei den einschlägigen Streaming Angeboten von Welt und Wir oder auch beim Deutschen Alpenverein rein schauen. Aus der Konserve kannte ich daher schon einige seiner voherigen Vorträge, den Film und bin also voller Spannung und Vorfreude nach Liebshausen gefahren.

Und was soll ich sagen: Ich wurde natürlich nicht enttäuscht. Ein Grandioser Vortrag, grandiose Bilder, aus den Alpen, aus Grönland, aus dem hohen Norden und überhaupt den hohen Bergen.

Dabei geht es weniger um die einzelne Berge, oder die einzelne Wand, auch wenn er erklärt was diese oder jene ganz generell oder für ihn bedeutet. Alexander erzählt Geschichten. Die Geschichte des modernen Alpinismus. Die Geschichte seines Grönlandprojektes, in das er Post-Covid eher zufällig mit Hubert von Goisern rein geraten ist oder wie er auch in der aktuell herausfordernden Zeit das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten macht.

Dabei gefällt mir immer wieder welche Einblicke er auch in seine persönliche Welt oder auch in den Umgang mit seiner Motivation liefert. Es geht um Urteilsvermögen, um Angst, um Zuversicht und die Kontrolle der Situation soweit es in diesen Extremen eben möglich ist.

Und der Vortrag endet nicht ohne eine ganz Bemerkenswerte Relativierung und die Aufforderung jeder nach seinen eigenen Möglichkeiten raus zu gehen und seine eigenen ganz besonderen Momente zu suchen. Und sollte es in die Vertikale gehen: “Immer dran denken, machts wie I, Immer schön fest halten und bloss ned los lassen!”

Und damit nicht genug. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen die ich schon besuchen durfte, ist Alex eben nicht zügig nach dem ersten Aufräumen verschwunden (wofür ich auf Tou sehr viel Verständnis hätte), sondern hat sich dem gemütlichen – dann auch bald recht überschaubaren – Kreis derer angeschlossen, die den Abend noch haben ausklingen lassen. Wir hatten dann tatsächlich auch Zeit uns noch zu unterhalten, Spaß zu haben, anzustoßen und einen wirklich schönen Abend zu haben.

Alles in Allem also ein Erlebnis ganz besonderer Art das ist sicher nicht so bald vergessen werde.

Kyp. F.

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