Angefahren: 2012 A4 quattro

Lange hats gedauert, jetzt ist er da und ich habe die ersten Kilometer runter gerissen. Gut ich benehme mich derzeit aus verschiedenen Gründen ein bisschen mehr aber … Ich bin begeistert:

2012 A4 quattro

2012 A4 quattro

Schnurrt wie ein Kätzchen, läuft ruhig und wie auf Schienen. Wer auch immer den Werbeslogan geprägt hat, er passt für kein Auto so ausgeprägt, wie auf irgendeinen Quattro. Eine wohltuende Abwechslung zu dem immer nervösen BMW, dessen Heck ja auch schon einmal bei moderatem Anfahren auf feuchtem Boden an der Ampel die Tendenz hatte, sich ein wenig zu verselbstständigen. Die Lichtorgel ist beim unwesentlich stärkeren BMW ja nahezu im Dauerbetrieb, hier nichts. Ich bin froh wieder bei Audi zu sein.

Wie auf Schienen.

Die 177 Pferde reichen an den 4 Rädern für dezenten Vortrieb und auch das Drive Select war eine pfiffige Idee. Wenn man es gerne bisschen ruhiger angehen möchte stellt man auf economy und wenn es juckt auf dynamic. Egal welche Kurve man in Angriff nimmt, irgendwie läuft die Kiste wie am Faden gezogen.

Dabei ist die Lenkung ausgesprochen leichtgängig, das Schalten geht ohne Kraftakte von der Hand. Auch hier gings im letzten BMW rauher zu … und irgendwie viel unentspannter.

Die Ledersitze in Kastanienbraun passen besser zum schwarz als ich es zu hoffen gewagt hätte. Das Optikpaket schwarz entfiel leider bei meinen Bestelloptionen, genauso wie schwarze Felgen … das könnte man beim nächsten mal besser machen. Dann sähe das gute Stück aber schon recht böse aus. Ein bisschen wie das FamilienBatMobil 😉

Alles in allem bin ich sehr froh wieder bei der Hausmarke zu sein.

kyp. Frank

 

 

Tourtipp: Banne

Banne ist ein kleiner romantischer Ort auf einem malerischen Bergrücken in der Nähe von Les Vans. Die Berge sind schon die Ausläufer der Cevennen die sich in die Täler von Chazzesac und Ardeche erstrecken und hier langsam in die Montes de l’Ardeche übergehen.

Wir haben die Ortschaft zufällig bei der Anfahrt zum Bois de Paiolive entdeckt. Der Anblick aus dem Tal weckte unsere Neugier und wir schlugen zu Hause im Reiseführer nach.  Banne empfielt sich als authentischer mittelalterlicher Ort mit den Ruinen eines einstmals imposanten Chateaus und der Weithin sichtbaren Kirche.

Wir beschlossen beim nächsten Ausflug in Richtung Cevennen doch einen Abstecher den “Berg hinauf” zu machen. Dieser wurde durch zahlreiche enge, verwinkelte Gässchen belohnt. Hinter jeder Ecke lohnt eine spektakuläre Aussicht. Und zwischen den Feigen- und Maronenbäumen ducken sich viele malerische Bruchsteinhäuser.

Alles rankt sich um einen mediteranen Marktplatz der unserem Augenschein nach die einzige gastronomische Einrichtung des Ortes, die “Auberge de Banne” beherbergt. Überhaupt ist Banne zum Bummeln nur dann geeignet, wenn Shopping nicht damit verbunden wird. In der Nachsaison fanden wir ausser dem Restaurant keinen einzigen offenen Laden.

Enge Gassen und winkelige Schilder deuten an, dass es in der Hauptsaison zumindest Galerien und Souvenierlädchen geben könnte. Es böte sich an.

Die Auberge selbst glänzt mit hervorragender französischer Küche. Die Ardeche-typischen Einschläge mit Forelle und Maronen dürfen auf keinen Fall fehlen. Alles in allem war die Karte aber so gut sortiert, dass wir weit mehr als nur den vorgesehenen Kaffee zu   uns genommen haben. Sehr lecker, wir kommen gerne wieder.

Tourtipp: Gorges de l’Ardeche

Wie schon in den vorangegangenen Postings angedeutet, waren wir natürlich auch in der Schlucht der Ardeche. Grundsätzlich ist die Schlucht ein Nationalpark und unterliegt einigen Regeln. Beachtet man diese, kann man die Schlucht zu Fuß oder per Kajak intensiv erleben.

Wenn ich an meine Kindheit zurück denke, dann war der Kajak maßgeblich. Heute hat sich dazu noch eine Wanderroute gesellt, welche die Schlucht der länge nach erschliesst. Für beide Varianten gilt, dass man gut beieinander sein sollte um die Tour an einem Tag zu machen. Mittlerweile gibt es auch einige Ein- und Ausstiege für Wanderer in die Schlucht, aber erstens ist der Ausstieg nicht eben ein Zuckerschlecken und zweitens, kommt man meist oben in einem abgelegenen Winkel an und muss ohnehin viele Kilometer auswandern um zu einer Straße oder einem Ort zu kommen.

Für Kajakfahrer gilt, hat man den “Point of no Return” ca. zwei Kilometer hinter dem Pont d’Arc passiert gibt es nur noch eine Richtung 😉 Vorwärts.

Pont d'Arc

Pont d’Arc

Empfohlen wird spätestens um 9:00 mit der mindestens 24 Kilometer langen Tour zu beginnen um auch um 18:00 in Sauze am Treffpunkt an zu kommen. Grundsätzlich gilt Schwimmwestenpflicht, man muss schwimmen können und mindestens sieben Jahre alt sein. Für Touristen und Gelegenheitspaddler gilt, dass der Wasserstand an der Brücke in Salavas nicht über 80cm betragen soll. Darüber sollte man schon wissen was man tut, eine Einschlägige Einstufung der Wildwasserschwierigkeitsgerade gibt es bei der Touristeninformation.

Passen Wetter und Wasserstand steht einem unglaublichen Kajakerlebnis nichts mehr im Wege. Die Einschlägigen Kajakvermieter versorgen einen mit allen Informationen, wie man anstehenden Stromschnellen jeweils beim aktuellen Wasserstand am besten meistert. Unsere Einweisung liess da nichts an Wünschen übrig.

Ardeche Rapids

Ardeche Rapids

Die Sicherheitseinweisung war kurz und knackig und ich habe so meine Zweifel ob alle Erstkanuten hier so die Punkte auf die es ankommt mit nehmen … Im Zweifel lernen diese danach durch ausprobieren. So oder so wird die Mühe durch spektakuläre Ausblicke entlohnt.

Hat man beim Kajak-fahren nicht alle Ruhe, die Schlucht zu geniessen, so bietet sich heute eben auch das Wandern an. Zu wandern finde ich die Schlucht sportlich. Es bietet sich an, einen der beiden Biwakplätze anzustreben, die auch bei längeren Bootstouren gerne genutzt werden. Auf jeden Fall sollte man sich darauf einstellen den Fluss  mehrmals an flachen stellen zu durchqueren. Flach ist dabei noch immer Knie-tief. Einen Aufenthalt im Biwak meldet entweder der Touranbieter an oder man reserviert direkt bei der Nationalparkverwaltung, auch online.

Die Kathedrale

Die Kathedrale

Da die Sonne recht zeitig hinter den Felsen verschwindet, wird es zumindest im September recht zügig kühl. Ein Grund weswegen wir die lange Kajaktour dann doch vertagt haben und uns nur mit einem Teilabschnitt zufrieden gegeben haben. Schade, aber ein Grund wieder zu kommen.

Damit wir aber doch etwas mehr von der Schlucht hatten, haben wir uns eine Rundwanderung ausgesucht, da auch unser Campingplatz dem Thema Auswanderung ab der Schlucht Oberkannte sehr entgegen kam. Hinab war eher eine Frage des Mutes. Man hat die vielen Klippen schon gesehen und weiss, dass es hinter der nächsten Kante 200 Meter hinab gehen kann. Letztenendes ist der Abstieg nur eine Frage der Geduld, den richtigen Weg zu finden, und der Zeit die man sich für einen vorsichtigen Einstieg nehmen kann.

In der Schlucht angekommen kann man ein bisschen auf und ab Wandern und vor allen Dingen in traumhafter Kulisse schwimmen gehen. Insbesondere die Kajakfahrer werden mit fortschreitender Zeit weniger, da die Zeitvorgaben der Nationalparkverwaltung hier durchaus restriktiv wirken. Das Gefühl wirklich mutterseelenalleine dort unten eine Weile verbringen zu können ist nahezu unbeschreiblich. Die ganze Schönheit und auch Urgewalt dieser unbändigen Natur wirken sehr unmittelbar und ich kann diese Art sich der Schlucht zu nähern nur empfehlen.

Damit aus der Wanderung auch eine Runde wird, wandert man die Schlucht eine Weile einige Kilometer entlang und sucht den nächsten Ausstieg. Für diesen sollte man sich einige Reserven aufbewahren, denn nahezu jeder Weg erklimmt die Wände auf kürzester Distanz. Ein bisschen Trittsicherheit kann auch hier auf keinen Fall schaden. Aber die Strecken sind auch nicht Klettersteig-verdächtig.

Oben wieder angekommen, weiss man auf jeden Fall was man gerade geschafft hat.

Kyp. F.

 

Reingeschaut: Cave of the forgotten dreams

Um ein bisschen noch an die verbliebenen Urlaubsgefühle an zu knüpfen habe ich gestern, von Werner Herzog “Cave of the Forgotten Dreams” geschaut.

Dabei handelt es sich um eine Dokumentation über die “Grotte Chauvet” nahe Valon Pont d’Arc. Die Höhle enthielt nicht mehr und nicht weniger als eine Anthropologische Sensation und wird unter strengen regularien erforscht. Werner Herzog hat die bisher einzige Drehgenehmigung erhalten um unter strikten Auflagen die Funde zu dokumentieren.

Die Dokumentation zeigt die sagenhaften Hölenmalereien in sehr eindringlicher Weise und stellt sie ein wenig in den kulturhistorischen Kontext. Unter Berücksichtigung der Umstände unter welchen diese Zeichnungen angefertigt wurden, sind sie absolut grandios. Alleine die Tatsache, dass sie mehr als doppelt so alt sind wie die ältesten bisher gefundenen Felszeichnungen, rücken die Eindrücke, welche die Zeichnungen erzeugen in den Bereich des Unfassbaren.

Ich bin ja bestenfalls interessierter Laie, aber mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier viel Geschichte neu geschrieben werden muß. Mich hat die Dokumentation jedenfalls tief bewegt.

kyp. F.

VMWorld 2012 Musings

Mann geht ja auf Kongresse um zu lernen, Neuigkeiten und Ankündigungen mit zu nehmen und nicht zuletzt um mit dem guten Gefühl nach Hause zu fahren, dass man mit seinen Einschätzungen richtig liegt und insgesamt auf “einem guten Weg” ist.

Die diesjährige VMWorld ist da keine Ausnahme. Mit dem Unterschied, dass zwischenzeitlich tatsächlich eine Große Veränderung statt findet: Die Cloud kriegt gestalt und die vielen offenen Punkte, welche die Zweifler noch immer nähren sind aufgelistet, adressiert und wenn man mutig genug ist, auch gelöst.

Mir gefällt “elastic computing” als Begriff  eigentlich viel besser als Cloud, weil er nicht so nebulös daher kommt. Dabei machen drei Dinge eine funktionierende Umgebung aus.

* virtuelle Compute Ressourcen – Hypervisor auf “Blech”
* virtuelle Storage Ressourcen
* virtuelle Netzwerk Ressourcen

Die Virtualisierung aller drei Bereiche ermöglicht erst die agile – elastische Software-basierende Bereitstellung von Cloudsystemen. Und das unter der Prämisse, dass die Steuerung aus einem homogenen ganzheitlichen Managementsystem rollenbasierend – profilbasierend und Mandanten-fähig erfolgt. Letzeres übrigens auch für private Clouds, da verschiedene Abteilungen Mandanten-Züge haben.

Erkenntniss des Tages: Dass es ohne das vereinheitlichte Management vorraussichtlich nie rund laufen wird.

Taxifahren in Barcelona

Eine Taxifahrt ist nur dann eine ordentliche Taxifahrt in Barcelona , wenn man mindestens einmal am Kolumbusdenkmal vorbei kommt. Es geht immer mindestens eine halbe Stunde durch Hafen und die Sagrada Familia befindet sich in ständig wechselnden Himmelsrichtungen.

[update] Gestern Abend fährt Omi Taxi …. “Silken Hotel, Avenida Diagonal” … sie tippt auf dem Navi, kein Kolumbusdenkmal, kein Hafen, dafür 1,3/4 Stunde Stau auf der Gran Via. Die Dame war die Ruhe selbst. Heute wieder die “route touristico”, mit Stau dann doch 5,- EUR günstiger. Ich beklage mich nie wieder.

Das nächstemal unbedingt vorher den ÖPNV ausbaldovern.

Tourtipp: Hiking Bois de Paiolive

Ein weiteres wirklich lohnendes Ausflugsziel ist der “Bois de Paiolive”, ein verwunschener Olivenhain an der Südflanke der Gorges du Chassezac. An der Abbruchkante schneidet der Chassezac über hundert Meter senkrecht durch den Kalkstein-Karst. Auf der Hochfläche sind die uralten Bäume dicht verwachsen und durchzogen von mystischen Felsenformationen.

Gorges du Chassezac

Das schöne am Bois de Paioloive ist, dass er für Wanderer gut erschlossen ist und mit drei Rundwanderwegen die Möglichkeit bietet sich je nach Kondition einen schönen, vielleicht auch zwei schöne Tage zurecht zu legen.

Die Blaue Route führt dabei an der Einsiedelei St. Eugene vorbei, die hoch über der Schlucht thront. Der Weg zur Einsiedelei ist ein paar Meter abseits der Wanderroute, das verrostete Tor hängt ein bisschen Windschief in den Angeln, aber man ist wohl gerne eingeladen die Einsiedelei zu besuchen. Der Abstecher belohnt mit einer malerischen Aussicht.

Einsiedelei St. Eugene

Einsiedelei St. Eugene

Nach der Einsiedelei gibt es einen weiteren Abstecher direkt auf den Rand des Plateaus und lädt zum Pause machen ein. Zum ersten mal kann man erahnen was im zweiten Rundweg auf einem guten Teil der Strecke auf einen wartet. Ein gute Strecke noch geht durch den Hain und durch Spalten in der Karstdecke um an einer Kreuzung in den zweiten Wanderweg über zu gehen. Hiernach folgt ein gut Teil der Strecke direkt auf der Abbruchkante zur Schlucht, oft nur einen Schritt vom Abgrund entfernt:

Wanderweg "gelb" auf der Abbruchkannte

Wanderweg “gelb” auf der Abbruchkannte

Unten in der Schlucht kann man auch hier oft die Kajakfahrer beobachten, die in der tollen Umgebung der Ardeche entgegen paddeln. Nach diesem Abenteuer wandert man auf flachen Wegen noch aus und kehrt zu einem der ausgewiesenen Parkplätze zurück. Aufgelockert wird gerade dieser Teil der Wanderung durch Steinmännchen, die viele Wanderer als bleibende Erinnerung zurück lassen.

Insgesamt wirklich ein schöner Hike und durch die drei ineinander übergehenden Wege auch gut der Tagesform an zu passen. Die einschlägigen französischen Guides werten die Strecke als “einfach” und “familiengerecht”. Also wenn Oma und die kleinen Kinder gut über Felsen krabbeln können und ein Stündchen Treppen- steigen auf den Klippen enesowenig ein Thema ist, wie eine halbe Stunde an einem 100 Meter tiefen Abgrund entlang zu laufen, dann ist dieser Wald ein absoluter Traum.

Wir fanden es so schön dass wir gleich zwei mal zum wandern hin gefahren sind und unterschiedliche Varianten erlaufen sind 😉

 

Tourtipp: Barjac

Die Erkundung unseres Feriendomizils in konzentrischen Kreisen führte recht bald nach Barjac. Barjac hat nicht unbedingt die preisgekrönte Altstadt einiger anderer Dörfer in der Region, nicht desto trotz ist es rustikal genug um sicher einen Besuch wert zu sein.

Im Unterschied zu den ganz historischen Örtchen lädt Barjac zum Bummeln ein und besitzt ein paar nette Lädchen und Boutiquen. Insbesondere die Creperie an der Grand Rue Jean Moulin, welche eher ein malerisches Gässchen ist, lädt mit günstigen Creppes und Sitzgelegenheiten unter freiem Himmel an einer ruhigen Sackgasse zum einkehren ein.

Grand Rue Jean Moulin

Grand Rue Jean Moulin

Gegenüber ist ein kleiner Supermarkt, an dem man noch einige frische Lebensmittel einsammeln kann, ebenso wie die benachbarte Weinboutique, die sich ebenfalls für den kurzfristigen Einkauf eignet. Um die ecke ist sogar noch ein Bioladen.

Sollte man die jeweiligen Mitarbeiter – Ladeninhaber gerade nicht in der Nähe ihrer Kasse finden, lohnt sich ein vorwurfsvoller Rundblick aus der Ladentür und meistens stürzt der Betreffende dann an einem der Tische der Crepperie los. Mediterranes Laissez Faire at its best.

Crepperie

Crepperie

Der Tipp: Cafe au Lait, heisst hier für kleines Geld frisch gebrüht in einem Bodum Kännchen und einem extra Milchkännchen, etwa drei Tassen Cafe, statt einer. Unnötig zu sagen, dass wir auch hier noch ein zweites mal einkehren wollten, auch weil die Öffnungszeiten untypisch französisch den ganzen Nachmittag durchgehend waren.

Tourtipp: L’Aven d’Orgnac

Eines der unangefochtenen Highlights der ganzen Region ist der Aven d’Orgnac zwischen Barjac, Orgnac l’Aven und Labastide de Virac auf der Ardeche Karst Hochfläche gelegen und in die Liste der “Grand Sites de France” vertreten.

Die Karstlandschaft des departement d’Ardeche ist von zahlreichen Hölen durchzogen und sieben Stück sind der Öffentlichkeit zugänglich, jede mit ihren eigenen Besonderheiten. Dabei unterscheidet man im Französischen zwischen horizontal – ich scheue mich zu schreiben ebenerdig, zugänglichen Hölen und denjenigen die man nur durch eingestürzte Dome erreichen kann. Letztere sind die Aven, Erstere werden landläufig als Grotte bezeichnet.

Der Aven d’Orgnac ist dabei sicher der spektakulärste und mit seinen über 120 Metern Tiefe in der regulären Besuchertour auch anspruchsvollste, da an seinem Tiefpunkt die CO2 Konzentration schon ausgesprochen hoch ist und die Luftfeuchtigkeit bei 100% liegt. Der deutschsprachiger Führer erklärt mit beeindruckenden Worten wie die erste Erkundung sich angefühlt haben muss. Den Touristen bleibt der Aufstieg jedoch erspart, da ein Aufzug die Besucher schnell wieder ans Tageslicht befördert und die Höhle in Dunkelheit zurück lässt.

Der Abstieg erfolgt durch drei Hallen die in jeder Ebene an Größe gewinnen.

First Hall, Aven d'Orgnac

First Hall, Aven d’Orgnac

Am Ende der ersten Halle geht es etwa 40 Treppenstufen hinauf und man hat eine vage Vorstellung davon wie es wäre die über 700 Stufen wieder hinauf steigen zu müssen, die den Weg nach unten Markieren.

In der Hälfte des Abstiegs sieht man das Markenzeichen des Aven:

Big Bummer

Big Stalagmite.

Bei beiden Bildern sieht man übrigens den grün leuchtenden Durchbruch in der Decke der characteristisch für den Aven ist. Immer tiefer steigt man hinab und ist immer mehr von den Farben und Formen der Stalagmiten gebannt die nach jeder Ecke mit neuen Variationen überraschen. Die 80 Minuten Abstieg vergehen wie im Flug und unten angekommen wird der letzte Saal mit einer Licht und Tonschau erschlossen, welche die immer größer werdenden Dimensionen dieses Höhlensystems irgendwie fassbar machen sollen.

Dabei wird der letzte Saal nur noch von einer Art Empore besichtigt, da ein weiterer Abstieg in Regionen mit ungesunden CO2 Konzentrationen führen würde.

Oben angekommen gibt es noch ein Prähistorisches Museum, das aber derzeit renoviert wird und das wir bei einem nächsten Besuch erkunden wollen.

Die Region ist ohnehin bekannt durch die ältesten Höhlenmalereien der Menschheitsgeschichte und nach den Entdeckungen in der Grotte Chauvet wird diese wohl neu geschrieben werden müssen. Zu diesem wohl unfassbar grandiosen Fund von 1994 entsteht gerade nahe Valon Pont d’Arc ein neues Museum in dem mit Förderung der UNESCO der ganze Höhlenkomplex nachgebaut wird.

 


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Tourtipp: Labastide de Virac

Der im vorherigen Posting beschriebene Campingplatz befindet sich in Labastide de Virac, einem kleinen Örtchen unweit des touristischen Kondesnationspunktes in der Ardeche Valon Pont d’Arc.

Auf der südlichen Seite der Ardeche Schlucht gelegen, also eben nicht entlang der touristischen Hauptroute, ziert es eine kleine Anhöhe umgeben von Wingerten.

Panorama von Labastide de Virac

Panorama von Labastide de Virac

Das touristische Highlight ist dabei das Chateau des Roure, dessen Öffnungszeiten unbedingt im Vorfeld online nachgeschlagen werden sollten. Das Chateau ist wirklich sehr rustikal und beherbergt ein Museum, das sich neben dem Chateau selbst auch der Seidenherstellung widmet, die im 18. und 19. Jahrhundert eine der ökonomischen Säulen der Region war.

Ansonsten zeichnet sich Labastide durch einen wirklich malerischen alten Ortskern aus, der zum stöbern und auskundschaften einlädt.

Ein Restaurant und die örtliche Vertriebsstelle für die lokalen landwirtschaftlichen Erzeugnisse, allen vorweg Honig, Wein und Olivenöl und das Shoppingpotential ist erschöpft.