Sightings: Ringeltauben

Heute morgen hat uns ein Schwarm Ringeltauben überfallen. Mindestens 50 Stück. Meine Frau wundert sich noch: “Was sind denn das für fette Vögel? Dock keine Tauben?” Aber doch. Nach ein bisschen Recherche und dem herauskramen diverser Ferngläser und Teleobjektive bin ich mir sicher. Irgendwie habe ich unterschätzt, wie die größte heimische Taubenart mit Wintergefieder doch sehr plusterig daher kommt.

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Mittlerweile rasten die Tiere den ganzen Tag auf dem benachbarten Feld. Wie ich mich erinnere sind die Tierchen ja Teilzieher, überwintern gern mediterran und haben sicher ein schönes nettes zu Hause. Wenn sie alle auf einmal aus unserem Kirschbaum oder einer der Fichten starten ist das schon recht beeindruckend.

 

Musings zu System- Verfügbarkeit

Eine beliebte Annahme um die Betriebsanforderungen im IT-Hosting herabzusetzen ist die Einschränkung der Betriebszeit. Statt den legendären “24×7” sagt man “nur in den Bürozeiten”. Dann  lässt man sich leichtfertiger Weise dazu hinreißen den Berichtszeitraum auf “Monatlich” zu wählen.

Erkenntnis des Tages: bei Office Betriebszeit und monatlichem KPI kommt man in der vertraglich zugesicherten maximalen Ausfallzeit schon bei den vermeintlich anspruchslosen 98% Verfügbarkeit auf eine maximale Ausfall-Dauer unterhalb der oft kritischen 4 Stunden Marke.

Vielleicht entlasten die Annahmen in der Personalplanung, aber Abstriche in der technischen Auslegung von Lösungen sind IMHO damit nicht akzeptabel. Der Ausfall sucht sich ja nicht per se den für den Betreiber günstigsten Zeitpunkt.

Eigentlich hilft diese Betrachtung nur bei Ausfällen, welche kurz vor Feierabend passieren und dann mit ungeplantem und vertrieblich nicht budgetiertem Personal-Einsatz außerhalb der Betriebszeit behoben werden.

 

Für eine 4 Stunden Abdeckung, werden in jedem anderen Szenario mindesten 99,5% Verfügbarkeit gefordert bzw. konzipiert. Insofern: trau, schau, wem.

 

kyp.F.

Energiewende

Eingedenk der Tatsache, dass dies hier und heute nur ein Anriss sein kann:

Die Energiewende erfreut sich im politischen Diskurs ja gesteigerter Beliebtheit, dient sie doch hervorragend dazu Weitsicht, Umweltbewusstsein und verantwortlichen Umgang mit unserem Generationen-Erbe zu dokumentieren.

Was bedeutet das?

Im großen politischen Maßstab will ich mir dazu hier gar keine Meinung erlauben. Jedoch bin ich, wenn man einschlägige Recherchen im Internet her nimmt einer derjenigen die ziemlich direkt betroffen sind, gilt doch der Rhein-Hunsrück-Kreis in welchem mein Lebensmittelpunkt liegt, als drastischstes Beispiel der Verspargelung unserer Welt jenseits der Nordseeküste. Der Wind Park Kirchberg mit 53 MW Installierter Maximalleistung liegt vis a vis und gilt als größter seiner Art zwischen Alpenkamm und Waterkant. So weit so gut.

Nachdem die Landesregierung beschlossen hat Windenergie nur noch dort zu fördern, ja zu erlauben, wo ein wirtschaftlich vertretbarer Windertrag zu erwarten ist – 6 m/s im Jahresmittel auf 80 Meter Nabenhöhe ist die Referenz des Bundesverbandes Windenergie und darauf sind auch Windertragskarten des deutschen Wetterdienstes gerechnet – liegt der Hunsrück mittlerweile ganz vorne. Tatsächlich spricht die Windertragskarte des DWD Bände und es gibt wenige Landschaften in Deutschland die sich in gleicher Weise zur Windenergie-Erzeugung eignen.

Das Resultat sind ca. 400 genehmigungsfähige Standorte für große Windräder in unserem Landkreis. Deren Nennleistung bewegt sich zwischen 2,5 und 7,5 Megawatt. Nimmt man im Schnitt 300 MW an gibt das 1,2 GW im Peak, durchaus die Leistung eines zeitgemäßen Reaktorblocks. Eine Anbindung der Kapazität rechnet sich also genau so gut oder schlecht wie diejenige eines AKW?

So viel zu den Zahlen.

Was bedeutet das? Es bedeutet dass sich auf fast jeder Hügelkuppe eine Hand voll Rotoren drehen. Hinter meinem Haus 3 nach dem letzten Umbau, vor meinem Haus 23, und so geht es weiter von Gemeinde zu Gemeinde. Die Kreisverwaltung hat die Bundestrasse B50 jenseits Ellern als Demarkationslinie definiert um der Region den Charakterstiftenden Soonwald als natürliches Refugium zu erhalten und auch nicht jeden Quadratmeter mit den Spargeln zu zu pflastern. Es ist die Rede von Naturlandschaften, dem noch immer möglichen Plan einen Nationalpark einzurichten und vielem mehr.

Man kann Windräder schön finden oder hässlich, eine Naturlandschaft ist der Hunsrück nicht mehr seit die Römer die Axt angelegt haben. Es ist sicher ein ländlicher geprägter Raum mit entsprechenden Biotopen und auch vielen Rückzugsmöglichkeiten für gestresste Zeitgenossen. Zerstöre ich also eine Naturlandschaft ? Nein ! Dagegen habe ich klare Grenzen für den Ausbau definiert … Ich der Landkreis … und ich als Person finde diese akzeptabel und gut. Ich schaue lieber auf sich langsam drehende Rotoren als auf die Dampfsäule eines AKW. Die Lärmbelastung die viele Menschen anführen kann ich nicht nach vollziehen und das obwohl mein Schlafzimmerfenster keine 400 Meter Luftlinie vom nächstgelegenen Propeller entfernt ist. Große Windanlagen stehen ohnehin nicht ganz nahe an Ortschaften. Lauter sind kleinere Anlagen, die jedoch hier nicht vorkommen. Wer anderes behauptet, dem empfehle ich einen Besuch an der Nordseeküste.

Speziell dies ist ein Beispiel, wie undifferenziert Argumente in der dann doch aufkeimenden Diskussion übernommen werden.

Das die Veränderung der Landschaft reversibel ist, zeigt der Rückbau der ersten in die Jahre gekommene Windräder der ersten Generation. Das kann weder Braunkohle noch ein AKW von sich behaupten. Vielleicht sollte man die Kosten welche Asse produziert ehrlicherweise in den Atomstrom ein rechnen und auch Rückstellung für eine tragfähige zukünftige Entsorgung der strahlenden Altlasten. Solange dies aus Steuergeldern gestemmt wird, ist diese Diskussion doch verschleiert.

Spannender wird die Betrachtung der Konsequenzen in zweiter Linie. Der Hunsrück war und ist eine der strukturschwächsten Regionen in Deutschland. Diese Bewertung behielt ihren Bestand auch lange nach der Wiedervereinigung, da viele amerikanische Stützpunkte im Zuge der Abrüstung ihre Pforten schlossen und Wirtschaftskraft entzogen. Eine Kompensation kam lange nur mäßig bis gar nicht in Gang. Die Ortskerne der kleinen Gemeinden verwaisten, junge, gut ausgebildete Fachkräfte zogen zunehmend aus der Region ab. Die Kassen waren bestenfalls leer.

Mit dem Ausbau der Windenergie fließen jetzt nach Hochrechnungen der Rhein-Zeitung geschätzte 8.5 Mio EUR jährlich an Pacht und Steuern in die Region. Jetzt wird es spannend. Kleine vom Verfall geprägte Dörfer können ihre Infrastruktur reparieren, ausgeglichene Haushalte erreichen, wieder Lebenswert werden und die Landflucht bremsen. Kindergartenplätze werden genauso möglich wie spezifische Sozialleistungen für alte Menschen, die das ländliche Leben mit sich bringt. Windenergie rettet diese Landschaft vor Ruin und Zerfall.

Um die ungleiche Verteilung der Mittel aus dem Kapitalzufluss und der Entscheidung den Naturraum Soonwald im Interesse von Landschaftsschutz und Tourismus unangetastet zu lassen wurde zwischen den Gemeinden im Landkreis ein Solidarvertrag ausgehandelt der eine Umlage aus den Gemeinden mit Windrädern auf die Gemeinden ohne Windräder ermöglicht. Man hatte das Gespenst Neid erkannt und wirksam adressiert.

32 Gemeinden mit Windrädern haben sich auf einen Vertrag geeinigt. 31 haben unterschrieben. 1 Gemeinde kommt jetzt darauf, auch wenn sie laut Äußerungen ihres Bürgermeisters auf Einschlägigen Veranstaltungen schon nicht mehr wissen wohin mit dem Geld, den mit ausgehandelten Vertrag nicht unterzeichnen zu wollen.

Was ist Solidarität wert, wenn nur die Schwachen solidarisch sind und die Stärksten schon wieder ausscheren wollen?

Grundsätzlich ist es doch eine gute Sache, wenn eine Region ihren Bestand und ihr Auskommen mit ökologisch verträglichen Mitteln sichern kann. Ich habe noch keinen Menschen kennen gelernt der auf die Anforderungen der Energie-Wende mit konsequentem Verzicht reagiert hat. Selbst Schwermetall- belastete Energiespaarlampen muss man mit fragwürdigen Gesetzen forcieren. Solange der Bedarf existiert wird auch eine Industrie gewinnorientiert Lösungen schaffen.

Windenergie erlaubt dem Gemeinwesen in bisher unbekanntem Maßstab an dieser Wertschöpfung zu partizipieren. Jeder der mit Egoismus, Neid, Geiz, Missgunst und dem festhalten an Menschen- verachtenden Energie-Monopolen dieser Entwicklung entgegen wirkt, sollte sich die Frage stellen, ob er in dieser Gesellschaft gut aufgehoben ist.

 

Ich persönlich habe beschlossen mich über den Anblick der Windräder zu freuen, statt ihn nur zu ertragen, sie sind die Zukunft der nächsten Generation – nicht nur der in diesen vier Wänden.

 

kyp. F.

 

Angezockt: Crysis 3

Drei’nhalb Stunden drin in Crysis 3. Shooter der Extraklasse. Hat bei Weitem nicht mehr so viel mit der realen Welt zu tun, als dass man sich hier irgendeine verwaschene Kritik an den Haaren herbei ziehen müsste.

Die Hardware-Modifikationen der letzten Tage waren ein Glückstreffer. Ohne hätte ich vermutlich nicht antreten brauchen. So zockt es sich mit 1600×1200 erklecklich flüssig ohne irgendwelche Features grundlegend deaktivieren zu müssen. Der LOD ist auch auf große Entfernung beachtlich und erfreulich fein detailliert. Hin und wieder merke ich mit meiner Ausstattung einen kleinen Ruckeler … Da wären dann ein paar mehr Gigahertz vermutlich kein Schaden und auch Menschen die 400 und mehr Euro für aktuelle Grafikhardware ausgeben, können hier noch einmal etwas nachlegen.

Aber zum Spiel: Ganz subjektiv hatte ich bisher bei Crysis eigentlich immer irgendwelche Einstiegsprobleme. In die Steuerung, die Handlung, das Setting … und daraus wurde dann innerhalb von zwei Stunden eine gewisse Frustrations-Bugwelle die immer dazu geführt hat, dass Crysis weder durchgespielt noch neu angegangen wurde. Letztenendes hat für meine Verhältnisse die viel beschworene Balance immer einen Knick.

Das ist diesmal ganz anders. Der Einstieg in die Story ist packend. Mit Psycho trifft man einen alten Bekannten, der etwas angeschlagen scheint, aber einem auch toll in die “neue Welt” einführt. Er ist auch derjenige der einem in der Hunter Edition dann gleich das neue Spielzeug, den Predator Bow, überreicht. Sobald man ein paar Blocks gelaufen ist offenbart sich die neue Spielwelt, eine Art post-apokalyptisches New York das von einer Mega-Company im Würgegriff gehalten wird. Shadowrun meets Resident Evil. Ich will gar nicht spoilen, aber die Spielwelt in ihrer faszinierenden Ausgestaltung und Detail-Tiefe saugt einen förmlich in sich hinein und man ist gefangen. Wenn ein Sektor befriedet ist, bummele ich gerne noch einmal durch die entlegenen Ecken nur um mir die Gegend anzusehen oder auch die Aussicht zu genießen.

Die Story entwickelt sich zügig und nicht ohne Knalleffekte. Auch wenn man grundsätzlich beim Prinzip Shooter Ablauf-mäßig keine Quantensprünge erwarten darf, sind die verschiedenen Szenarien schon mit einer fast psychotischen Liebe zum Detail arrangiert.

Im Spielverlauf selbst findet man recht zügig eine Reihe von Werkzeugen, die es einem erlauben die persönlichen Favoriten auszuloten. Auch hier macht der Variantenreichtum reichlich Freude, erlaubt ein bisschen zu Experimentieren und ohne allzu tief in die Glaskugel sehen zu wollen, findet hier jeder relative zügig seine individuell bevorzugte Austattung. Die Auswahl an Langwaffen scheint mir umfangreicher, als an Kurzwaffen, wobei ich persönlich auf letztere sogar gerne verzichte.

Der Knaller schlechthin ist ohnehin der Komposit-Bogen mit einer Auswahl an normalen, elektrisch geladenen oder verschieden explosiven Pfeilen. Die Möglichkeit lautlos und unerkannt zuerst einmal die Opposition auf ein erträgliches Maß zu dezimieren, bevor man sich in allzu große Gefahr begibt, hat doch auch erhebliche Momente und gibt der eher Sniper- taktischen Vorgehensweise eine neue Nuance. Darauf habe ich schon immer gewartet 😉

Alles in Allem, ein spektakulärer Neuzugang: Sehr empfehlenswert.

Glasbruch

Auch wenn die Saison bisher bescheiden verläuft, das letzte Highlight geht auf die Kappe eines LKW Fahrers. Guter Mann, hätten sie was gesagt, wir hätten sicher wen gefunden der das Bier getrunken hätte. Zelt in den Garten, paar Heizpilze hin … 40 Kisten frisches Bitburger Pils, so wird gemunkelt.

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So stinkt hier die Botanik wie ein mittelgroßes Festival und der Landesbetrieb Mobilität verschwindet nach ein bisschen Überstunden und dem Aufstellen eines Schildes “Achtung, verschmutzte Fahrbahn” ins Wochenende.

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*sigh* Ich bin gespannt wann ich das erste mal die gewohnte Abfahrt nehme und mit einem Platten auf eigenem Hof liegen bleibe.

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Gewaltenteilung

Kaum meldet sich Andreas Voßkuhle mal in den Medien zu Wort, ein Sachverhalt der im Grunde sehr zu begrüßen ist, da der breiten Bevölkerung ja die Judikative zuweilen recht entfernt scheint, passt dies den Herrn Volksvertretern nicht. Gleich drei Konservative Spitzenkräfte, Kauder, Lammert und Friedrich stürzen aus der Deckung um Deutungshoheit und Informationsvorsprung ein zu fordern.

Spannend. Welchen Teil der Gewaltentrennung haben die Herrschaften nicht verstanden. Zumal Vorleute wie Herr Seehofer gleich bei anderer Gelegenheit den Standpunkt ihrer Partei zementieren “wie auch immer die Richter entscheiden.”. So viel Chuszpe muss man erst einmal haben, dokumentiert er doch nicht mehr und nicht weniger dass ihm das Verfassungsgericht und sein Auftrag gleich sind. Andere Parteien versucht man völlig zu Recht wegen solcher und ähnlicher Auffassungen bei den Meinungsführern zu verbieten.

Alles in allem fehlt mir hier doch eine Menge Demokratisches Grundverständnis und Hintergrundwissen. Dreht man den Spies um, dokumentieren sie damit nicht mehr und nicht weniger ein Politikverständnis das sich im Wesentlichen den jeweiligen Lobby-Interessen verpflichtet sieht. Klar, ein Vorwurf der bei jeder Gelegenheit widersprochen wird, der jedoch in seinen Auswirkungen immer wieder sichtbar wird.

Jüngstes Beispiel die Posse rund um das Leistungsschutzrecht. Wenn selbst Journalisten um deren Interessen es vornehmlich geht, zu dem Schluss kommen dass der Lobbyverband ausschließlich die Interessen zweier Großverlage widmet und sowohl den unabhängig Schaffenden als auch den kleinen Branchenvertretern für die Weite Zukunft mehr Steine in den Weg legt als irgendeine Ungerechtigkeit zuvor, im Gegenzug aber voraussichtlich wenig außer Gerichtsverfahren bringen wird, die sich Wiederum nur die Branchengrößen leisten können. Bitter, vor allen Dingen weil das demokratische Organ einer freien und unabhängigen Presse voraussichtlich bleibenden Schaden nehmen wird.

Vielleicht ist genau das ja der Plan, damit auch die Berichterstattung über die vorher genannten Themen ein bisschen gedämpft wird. Muss man nicht mehr so anstrengend Poltern um dem Wahlvolk – um nicht zu sagen Stimmvieh – ein X für ein U vorzumachen.

Drei scheinbar völlig voneinander unabhängige Pressemeldungen, die meiner Meinung nach doch eine gemeinsame Aussage haben: Unser Politikbetrieb scheint zu einer reinen Rechtfertigungsveranstaltung für Lobby- und Klientelinteressen zu verkommen, deren demokratische Legitimation von keinerlei Weiterem Interesse ist.

kyp. F.

P.S. Im selben Verve regt man sich über aus dem Plan laufenden Projekte wie S21 oder A400M auf. Jedes Projekt wird signifikant teurer und verzögert sich wenn man nach Projektstart kontinuierlich fundamentale Änderungen im Anforderungskatalog durchsetzt. Genau das machen die Herrn Volksvertreter immer wieder um dann lautstark auf die Industrie, die Bahn, wen auch immer zu schimpfen. Im Superwahljahr kein gutes Zeichen für eine Zukunfts- und Wetbewerbs-orientierte Politik.

Schneetreiben Hunsrück

Krank zu Hause, eine Woche. Seit Dienstag deftiges Schneetreiben und man mag nicht einmal den Hund vor die Türe schicken. Nass, Kalt, Windig – die Straßen nicht geräumt – 28 Minuten für die nicht mal 5 Kilometer vom Doktor nach Hause.

Dann reißt der Himmel auf und ich schaue aus dem Fenster:

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Musings on User Interfaces

Als ich Minority Report gesehen habe hat mich doch einiges Fasziniert. Eines der absoluten Highlights war das futuristische User Interface mit dem der geneigte Agent seinen Recherchen nach geht. Es hat eine Weile gedauert bis ich gemerkt habe, dass es sich hierbei nicht um Science Fiction handelt.

Genug Ressourcen vorausgesetzt, wie sie Geheimdienste oder Ölmultis haben, kann man dieses Gadget kaufen. Es heißt G-Speak und wird von Oblong Industries feil geboten.  Dabei ist es mit Visualisierungs-Technik und Imersion nicht getan. Logischerweise braucht man Anwendungen, welche von dieser Art Bedienung profitieren und die Rechenpower, sowie Datenbestände, welche den Gebrauch mit Leben füllen. Auch das schränkt die Zahl der potentiellen User nach wie vor ein.

In einer Zeit in der die immersiven Telepräsenz Lösungen von CISCO oder HP Halo oft noch immer recht ungläubiges Staunen hervorrufen, mag ich nicht einmal abschätzen wie weit der Vorsprung von Oblong hier ist. Beide habe ich schon benutzen dürfen und dabei geht es ja im Wesentlichen um Videostreaming. Auch habe ich schon 2001 meine ersten Erfahrungen mit den HP Visualisierungs-Lösungen in Zusammenarbeit mit Panoramtech – klassische sphärische 3D Projektion und Datenhandschuh, ausprobieren dürfen. Der Hardware-Aufwand war immens und zumindest Panoramtech war seiner Zeit so weit voraus, dass sie es ökonomisch nicht überlebt haben. In der Realen Anwendung ist Rückprojektion dann doch erheblich günstiger, wenn auch bei weitem der Immersionseindruck fehlt.

Was  mich aber jetzt wirklich erheblich ins Wanken gebracht hat ist, was Microsoft mit der XBox und Kinect anstellt. Das verheiratet mit Smartglass auf einem iPad ist dann doch die Frechheit. Da ich die XBox an einem Beamer betreibe ist der Einduck bei hinreichender Leinwandgröße schon immens. Ein etwas leistungsfähigerer Photonenbeschleuniger mit ausgeprägteren Fähigkeiten zum Trapezausgleich und eine entsprechend hohe Deckenmontage lassen hier noch Raum zur Optimierung, nevertheless bin ich nach ein bisschen Rumexperimentieren schon “deeply impressed”.

Wird das die Immersion des kleinen Mannes?

Ein bisschen weiter gesurft findet man schon einige Leute die reichlich Schabernack mit dem Kinect Sensor treiben und auf diversen Plattformen Codefragmente zur Verfügung stellen, welche die trickreiche Technologie von Microsoft hier anderweitigem Nutzen zuführen sollen. Microsoft selbst scheint mit seinem Software Development Kit hier Vortrieb leisten zu wollen.

 

 

Die Technik ist so genial wie simpel. Die Überlagerung eines Infrarot und eines optischen Bildes, kombiniert mit einem definierten Infrarot Punkteraster das der Kinect Sensor in den  Raum sendet liefert eine recht gut analysierbare Silhouette die zur Gestensteuerung heran gezogen werden kann.

“Anyway, I’m deeply impressed” und habe mal wieder richtig Lust doch auch ein bisschen zu hacken. Das ist tatsächlich einmal Innovation aus dem Haus Microsoft – wenn nicht die eigentliche Erfindung – so doch das Downsizing wirklich hochwertige Technologie Haushalts-kompatibel zu machen. Die Ideen von Oblong dürften was die Gesten-Erkennung  angeht nicht grundsätzlich abweichen.

kyp. F.

 

Pimp More Alteisen – XW4400

Da ja meine Angetraute auch etwas mehr Spaß am PC haben möchte wird die XW4400 die mir 6 Jahre lang gute Dienste geleistet hat auch moderat gepimpt. Im Feminin-minimalistischen Ansatz war die Design vorgabe “so schnell dass es Spaß macht” aber “bloß kein Geld ausgeben”

Der Core 2Duo mit 2.4 GHz. ist nach wie vor Robust. Ein Freigewordener DVD Brenner ergänzt das vorhandene Laufwerk. Die vorhandene GT240 Nvidia ist noch ebenfalls noch ein Device mit dem man sich wohl fühlen kann.

Spannend wird es beim Thema Massen- und Speicher überhaupt. Die vorhandenen 2GB Memory wurden nach dem etwas mageren Ergebnis im Windows Leistungsindex um weitere 2GB ergänzt. Den wirklichen Kick bringt auch hier eine Samsung SSD840 mit 128 GB. Mit beiden Erweiterungen gelingt der Sprung über die 6er Marke im Windows Leistungsindex des neu Installierten Windows7 home Premium.

Jeder der sich mit dem Kauf eines neuen PC auseinandersetzt sollte sich erst einmal fragen ob einfach eine SSD als Systemplatte nicht reicht. Je nach Anwendungsfokus gibt ohnehin die Grafikkarte den Takt vor.

Primäres generelles Leistungskriterium ist der Speicherdurchsatz, der im ganzen System die Balance hält und zwar von der CPU über Hauptspeicher bis hin zur Festplatte (Auslagerungsdatei). Wenn man die Leistung durchgängig gleich hoch hält, bewegt man sich nahe am Maximum des im vorgegebenen Rahmen Möglichen. Zieht eine Komponente – zu wenig Hauptspeicher – eine langsame Platte – diese Balance nach unten kann man CPUs und Cores und andere Dinge aufrüsten so lange man will, es wird nicht den erhofften Effekt bringen.

Hardwarekosten für diese Runderneuerung betragen 130,-EUR und verschieben den nächsten PC-Kauf um mindestens zwei Jahre nach hinten.

kyp.F.