Tourtipp: L’Aven d’Orgnac

Eines der unangefochtenen Highlights der ganzen Region ist der Aven d’Orgnac zwischen Barjac, Orgnac l’Aven und Labastide de Virac auf der Ardeche Karst Hochfläche gelegen und in die Liste der “Grand Sites de France” vertreten.

Die Karstlandschaft des departement d’Ardeche ist von zahlreichen Hölen durchzogen und sieben Stück sind der Öffentlichkeit zugänglich, jede mit ihren eigenen Besonderheiten. Dabei unterscheidet man im Französischen zwischen horizontal – ich scheue mich zu schreiben ebenerdig, zugänglichen Hölen und denjenigen die man nur durch eingestürzte Dome erreichen kann. Letztere sind die Aven, Erstere werden landläufig als Grotte bezeichnet.

Der Aven d’Orgnac ist dabei sicher der spektakulärste und mit seinen über 120 Metern Tiefe in der regulären Besuchertour auch anspruchsvollste, da an seinem Tiefpunkt die CO2 Konzentration schon ausgesprochen hoch ist und die Luftfeuchtigkeit bei 100% liegt. Der deutschsprachiger Führer erklärt mit beeindruckenden Worten wie die erste Erkundung sich angefühlt haben muss. Den Touristen bleibt der Aufstieg jedoch erspart, da ein Aufzug die Besucher schnell wieder ans Tageslicht befördert und die Höhle in Dunkelheit zurück lässt.

Der Abstieg erfolgt durch drei Hallen die in jeder Ebene an Größe gewinnen.

First Hall, Aven d'Orgnac

First Hall, Aven d’Orgnac

Am Ende der ersten Halle geht es etwa 40 Treppenstufen hinauf und man hat eine vage Vorstellung davon wie es wäre die über 700 Stufen wieder hinauf steigen zu müssen, die den Weg nach unten Markieren.

In der Hälfte des Abstiegs sieht man das Markenzeichen des Aven:

Big Bummer

Big Stalagmite.

Bei beiden Bildern sieht man übrigens den grün leuchtenden Durchbruch in der Decke der characteristisch für den Aven ist. Immer tiefer steigt man hinab und ist immer mehr von den Farben und Formen der Stalagmiten gebannt die nach jeder Ecke mit neuen Variationen überraschen. Die 80 Minuten Abstieg vergehen wie im Flug und unten angekommen wird der letzte Saal mit einer Licht und Tonschau erschlossen, welche die immer größer werdenden Dimensionen dieses Höhlensystems irgendwie fassbar machen sollen.

Dabei wird der letzte Saal nur noch von einer Art Empore besichtigt, da ein weiterer Abstieg in Regionen mit ungesunden CO2 Konzentrationen führen würde.

Oben angekommen gibt es noch ein Prähistorisches Museum, das aber derzeit renoviert wird und das wir bei einem nächsten Besuch erkunden wollen.

Die Region ist ohnehin bekannt durch die ältesten Höhlenmalereien der Menschheitsgeschichte und nach den Entdeckungen in der Grotte Chauvet wird diese wohl neu geschrieben werden müssen. Zu diesem wohl unfassbar grandiosen Fund von 1994 entsteht gerade nahe Valon Pont d’Arc ein neues Museum in dem mit Förderung der UNESCO der ganze Höhlenkomplex nachgebaut wird.

 


Größere Kartenansicht

Tourtipp: Camping Milles Etoiles

Zurück aud dem Urlaub, Dinge sortiert, Bilder gesichtet und die ersten nachbearbeitet und da will ich dem geneigten Leser einige Highlights nicht vorenthalten:

Ziel war dieses Jahr die Ardeche – in Namensunion Fluss, Naturreservat, Küche, Departement und Schlucht – und damit eines der protoypischen naturnahen Aktivurlaubsziele in Frankreich. In der Spaitsaison versprachen wir uns noch gutes Wetter zu vertretbaren Preisen und insgesamt ging diese Rechnung größtenteils auf.

Jetzt gehört zu einem Aktivurlaub auch gerne einmal “Zelten” und trotz langer Vorfreude errodierte mit fortschreitendem “Arbeitsjahr” der Enthusiasmus hinsichtlich dem Schlafen auf naturbelassenem Boden mit Steinen, Staub und Dornen. Eine Alternative musste her! Und zwar schnell! Die Option einer Ferienwohnung in der Bretagne stiess  im Familienkreis auf unverholene Ablehnung. Google … aber schnell …

Nachdem Google schnell die Erkenntnis lieferte, dass es im Departement Ardeche durchaus einen Markt für comfortangereichertes Campen gibt und die Kollision mit dem naturnahen Idealismus für etwas unmut sorgte, stiessen wir auf Camping Milles Etoiles / 1000 Sterne.  Die englischsprachige Webseite suggerierte alles was man so braucht im sehr nachhaltig genutzten Ambiente schon innerhalb der Grenzen des Naturreservates.

Campsite Milles Etoiles

Rezeption und Restaurant

Vor Ort angekommen, ein paarhundert Meter nach Ende der asphaltierten Straße eine Lichtung mit der sparsam dimensionierten Rezeption. Wir finden Nadine, die mit ihrem Gatten Laurent den Campingplatz betreibt. Englisch … gut, die Webseite pflegt wohl jemand anders. Mit Händen und Füßen werden wir herzlich willkommen geheissen und nach und nach reaktivieren sich einzelne Fragmente französischer Sprachkenntnisse.

Nadine führt uns durch den Eichenhain in dem sparsam eingebettet 33 Camp-Patches untergebracht sind. Nahezu alle schattig, was bei 34 Grad und brennender Sonne ein unbestrittenes Plus gegenüber den meisten anderen Campgrounds ist, die wir sehen durften. Auf ca. 15 der Patches stehen Jurten, nach kirgisischer Bauart die individuell und liebevoll eingerichtet sind.

Unsere Jurte

Unsere Jurte

Wir sind begeistert. Neben der Jurte ein kleiner Verschlag mit Zweiflamm-Gaskocher und einem Kühlschrank! Auch die Sanitäreinrichtungen können sich sehen lassen. Müll wird getrennt, Autos nur zur An- und Abreise auf dem Gelände. Zischen den Zelten sind großzügig Hängematten verteilt.

Ein paar Schritte weiter kommt die Abbruchkante zur Schlucht der Ardeche und Nadine erklärt geduldig welcher Weg mit mäßiger Kletterei in die Schlucht hinab führt und wo man am besten baden kann. 200 Höhenmeter unter uns rauscht ein bisschen Wildwasser, auch im September. Der Abend kommt und wir haben eine fantastische Aussicht in die Schlucht.

Ausblick zum Abend von Camping Milles Etoiles

Ausblick zum Abend von Camping Milles Etoiles

Nach der langen Fahrt nutzen wir auch gleich die Möglichkeit auf dem Campingplatz zu Abend zu essen. Laurent kocht unerwartet gut und wird dem guten Ruf der Region was Essen angeht mehr als gerecht. Die Pizza 4 Fromages ist ein Gedicht und es wird schnell klar dass der Käse in der Region eine besondere Aufmerksamkeit verdient. Die “Mules Frittes” – ein Kilo pro Portion sind spektakulär lecker. Mit Getränken zusammen nicht mal 20,- EUR, echt günstig für die Gegend.

Wir werden in den kommenden zwei wochen noch einigemale einfach auf dem Campingplatz speisen.

Zu finden ist der Campingplatz in Labastide de Virac:

 


Größere Kartenansicht

Brunnenschänke XXL-Burgerwochen

Nicht dass es in der Brunnenschänke in Oberhöchststadt nicht grundsätzlich leckeres Happa gäbe, aber aktuell sind XXL Burgerwochen 🙂 Da gibt es neben den regulären Burgern noch ein paar extra leckere. Mein aktueller Favourit ist der XXL Texasburger (380g beef).

Kann ich nur empfehlen, jedenfalls wenn man auf Dorfkneipen und Äppelwoi- Atmosphäre steht.


Größere Kartenansicht