Tourtipp: Mont Royal

Das  Frühjahr Kündigt sich an und damit kommt der Drang endlich an der frischen Luft den Wintermuff abzuschütteln. Dazu bietet sich unter anderem eine Tour zum Mont Royal an, einer Festungsruine aus der Zeit Napoleaons unweit von Traben Trarbach. von der Moselbrücke an einfach den Schildern folgen – auf dem Plateau innerhalb der Moselschleife findet sich dann nach wenigen Kilometern das ehemalige Festungsgelände.

Das Projekt des legendären Festungsbauers Vauban wurde zwar nie vollständig fertig gestellt, hatte aber enorme Ausmaße und innerhalb des Komplexes liegen heute unter anderem ein Gewerbegebiet, der Sportflugplatz und ein Kletterpark.

Festungsruinen

Festungsruinen

Der Wald auf dem Plateau verbirgt jedoch eine ganze Reihe Überraschungen und ist mit einigen Wanderwegen und Pfaden erschlossen. Zwei Wanderparkplätze laden dazu ein die ehemalige Festung zu erkunden und allenthalben finden sich Schilder, welche den jeweiligen Ruinenteil erläutern und das Festungs-Konzept Vaubans erläutern.

Alles in allem hat man auf dem Plateau eine Ausdehnung von 2 Kilometern ohne all zu viel Höhe gut machen zu müssen so dass ausgedehnte Spaziergänge dem Erkundungsdrang reichlich Freiraum bieten.

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Für Kinder ein Paradies zum durchforsten der Trümmer. An einigen Stellen sind recht hohe Mauern im Gelände die leidlich gesichert sind.

Insgesamt hat die Festung beeindruckende Ausmaße und war hervorragend gesichert. Die Flanken ruhen auf steil zur Mosel hin abfallenden hängen und auch innerhalb der Mosel-Schleife war die Anlage hervorragend gesichert und mit den vorgelagerten Winterlagern und Handels- sowie Handwerks- Betrieben nicht zu überrennen. Die Achillesferse, der Zugang zu den höher gelegenen Wegen zur Eifel- Seite hin ist in drei Hornwerken – engen, Zwinger-artigen Bollwerken – gesichert.

Die 20 Meter weiten und bis zu 30 Meter hohen Festungsmauern tun ihr übriges, den Besucher zu beeindrucken und ich finde in den besser erhaltenen Teilen noch heute die Verarbeitung und das Gefüge des gesetzten Schiefers ausgesprochen beeindruckend.

Kletterpark

Sollte man sich noch sportlich verausgaben wollen bietet sich dann der abschließende Besuch im Hochseilgarten “Adventure Forest” an. Ein wirklich gut erschlossener und schön strukturierter Kletterpark auch mit Einsteiger-Parcours die auch den Kleinen eine tolles Erlebnis garantieren – Nicht eben üblich in solchen Einrichtungen.

An der Kasse des Parks befindet sich ebenfalls die Gelegenheit ein bisschen ein zu kehren und wenn man nicht selbst klettern möchte, den Kletterern bei einer heißen Tasse Kaffee zuzuschauen.


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Tourtipp: Hiking Ehrbachklamm

Letztes Wochenende sind wir, in diesem Fall mit Verwandschaft, wieder durch die Ehrbachklamm gewandert. Eine Klamm ist ja bekanntermaßen eine besonders enge Schlucht und gemeinhin wird so etwas im eher heimeligen Hunsrück eher nicht vermutet, dabei gibt es gerade in den steilen Tälern hin zur Mosel doch einige sehr markante Stücke.

Die Ehrbachklamm ist vielleicht die überregional bekannteste Hunsrück-Klamm und in Teilen eben auch recht spektakulär. Spektakulär genug um bei der aktuellen Wetterlage hinsichtlich Wasserstand und auch der Begehbarkeit des Schiefers gerne einmal unterschätzt zu werden, wie so mancher Wanderer der uns begegnete dokumentiert. Enge Schlucht ist eben auch schattig und damit schnell mal naß.

Eine ebenfalls recht unnachgiebige Eigenart von engen Schluchten ist, dass man nicht beliebig hinein oder wieder hinaus kommt. Und auch im Falle der Ehrbachklamm stellt sich damit tatsächlich die Frage nach der Logistik, wenn man nicht wirklich größere Bereiche zweimal laufen möchte, oder im Einstieg oder Ausstieg unnötig langweilige Streckenabschnitte in Kauf nehmen will.

Wehr Ehrbachklamm

Meiner Meinung nach gibt es hier zwei empfehlenswerte Varianten, wenn man den spannenden Teil der Klamm, zwischen Daubesberger Mühle und Eckmühle in vollen Zügen geniessen will.

Die erste Variante ist einfach in Emmelshausen per Wanderweg einsteigen und immer Richtung Brodenbach folgen. Angesagt sind ca. 16.4 Kilometer durch das Bachtal, größtenteils im lauschigen Schatten. Zum Parken bietet sich der Platz hinter dem Kulturzentrum ZAP an. Hier kann man zum einen in der Touristinformation fragen ob die Klamm offen ist. Das ist nicht Gott-gegeben, da zum Beispiel 2009 nach schweren Windbrüchen die Aufräumarbeiten mehrere Monate gedauert haben. Zum anderen hält dort am Park der Wanderbus, der einen nach durchwanderter Klamm wieder zurück bringt. Will man nicht gegen die Uhr wandern, empfiehl sich das Parken in Brodenbach, die Fahrt morgens zum Ausgangspunkt und das gemütliche Wandern auf das Auto zu.

 

Der Weg bis zum spektakulären Abschnitt sind ca. 8 km, die ich aber als sehr erholsam und ebenfalls Landschaftlich sehr reizvoll empfunden habe. Im “soannenden Teil” erwarten einen eine Menge in den Schiefer gehauene Stufen, zuweilen Stege und Drahtseile oder beim aktuellen Wasserstand nur Fußbreite Pfade bevor man im Wasser steht. Trittfestes Schuwerk und Trittsicherheit verstehen sich von selbst.

Hat man die Klamm durchschritten ist das Auswandern Richtung Brodenbach eine etwas zähe Angelegenheit, da man ca. 4 Kilometer mehr oder weniger mit der Landstraße wandert und durch Wohngebiete läuft. Die Alternative ist hier noch einmal der Anstieg zur Ehrenburg, der je nach Kondition durchaus noch einmal an den Reserven nagt, aber auch mit einer schönen Besichtigung belohnen kann.

Die aktuell wirklich attraktive Alternative ist die recht neu ausgewiesene Traumschleife Ehrbachklamm. Derzeit greifen diese Rundwanderwege in unserer Gegend etwas um sich, aber sie eliminieren natürlich die Logistik Frage und die Zertifizierung gibt zuverlässig Anhaltspunkte wie anspruchsvoll der Weg tatsächlich ist.

Grundsätzlich finde ich diese Schleife recht gelungen da Ein- und Ausstieg wirklich schön geführt sind und mit dem Steig durch den Burggraben von Schloß Schöneck ein weiteres Highlight am Start ist. Ausserdem hat man die Möglichkeit, falls man sich mit 15.5 Kilometern und 1000  Höhenmetern doch recht viel vor genommen hat, zwischen Oppenhausen und Hübingen recht effektiv ab zu kürzen und die Hälfte der Strecke (und Höhe) aus der Tour zu nehmen. Um diese Option elegant offen zu halten sollte man den Parkplatz auf der Schanz in Windhausen nehmen und von oben nach unten durch die Klamm wandern. Geht man vom Wanderparkplatz in Oppenhausen aus und nimmt den Weg “von oben nach unten” hat man diese Möglichkeit nicht.

Viel Spaß

 

 

Heimat: Soonwaldsteig

Heute flattert mir das Kundenmagazin “4-seasons” des deutschen Mega-Outdoor-Ausrüsters aus Hamburg ins Haus. Beim Kaffee bisschen schmökern und das Fernweh pampern.

Irgendwo zwischen Neueröffnung Frankfurt und Patagonien, ich hätte es neinahe überblättert macht es KLICK: Die Burg kenne ich doch und siehe da, es ist die Schmidtburg.

Aber was macht der geneigte Fernreisende auf dem schönen Hunsrück ? Wie sich herausstellt ist der Redakteur den Soonwaldsteig gewandert. Knapp 90 Kilometer von Kirn nach Bingen.  Durch lauschige Bachtäler, vorbei an allerlei Burgen und nicht zuletzt über die luftigen Soonwaldhöhen. Der Autor ist voll des Lobes … was man sonst ja nur von den einschlägigen Touristenhighlights wie dem Bayrischen Wald oder der Sächsischen Schweiz gewohnt ist.

Der Tenor ist, dass man in unserer schönen Heimat tagelang, fast ohne eine Menschenseele zu treffen durch ausgedehnte Wälder und Naturlandschaften wandern kann. Irgendwie vergesse ich immer wieder, dass ich mitten in einem der größten zusammenhängenden deutschen Waldgebiete wohne. Ich für meinen Teil kann den Herrn nur bestätigen. Ich gehe gerne in den Soonwald spazieren oder wandern und bin oft auf dem Soonwaldsteig oder dem Fernwanderweg E3 unterwegs, die sich beide hier wirklich zum laufen anbieten. Die Beschilderung ist aktuell und gut, auch für Anfänger geeignet. Die Logistik sollte man gründlich vorbereiten, da sich direkt am Weg kaum eine Gelgenheit zum Einkehren oder Schlafen findet.

 

Nationalpark Rheinland Pfalz

Wir wollen auch einen: Nationalpark Rheinland Pfalz ! Nimmt man das Ziel “Saartal” wie die vorrangegangenen Tourtips zeigen vorweg und betrachtet den Weg von meinem zu Hause dorthin, dann fährt man durch vier der fünf vorgschlagenen Regionen. Beachtlich, zwei Stunden mehr oder weniger Fahrt durch den Wald. Rheinland Pfalz ist auch wenn man es sich selten bewusst macht, doch ein ausgespochen waldreiches Land.

Die entsprechende Nutzung liegt in der Natur der Sache und doch finde ich heimat- und naturverbunden wie ich bin, diese Eigentschaft unglaublich wertvoll. Genau dies macht für mich den Wert dieser Heimat aus und ich kann im Wald meine Freizeit verbringen und mich erholen. Ein Nationalpark trägt diesem Stellenwert für viele Menschen Rechnung und gibt der Natur ein wenig von dem zurück, was wir durch intensive wirtschaftliche Nutzung nehmen. Der Artenschutz kommt hier zum tragen und eben auch der Freizeitwert für die Menschen. Dass Arbeitsplätze verloren gehen glaube ich kaum, da die positiven Effekte auf die ohnehin schon touristisch geprägte Region die moderne Forstwirtschaft mehr als kompensieren werden.

Insgesamt finde ich die Idee, auch in Rheinland Pfalz einen Nationalpark zu etablieren, eine ausgesprochen gute und eine der hervorragenden Leistungen unserer aktuellen LAndesregierung.

Auch wenn mir der Soonwald aus den im Auswahlverfahren genannten Gründen und seiner Nähe zu meinem Heim als möglicher Nationalpark besonders am Herzen liegt, ich denke alle Kandidaten sind gute. Der Saargau-Hochwald mit seinem Abschluss im unteren Saartal, ist sicher auch eine beeindruckende Landschaft.